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Seite:OABacknang.djvu/106

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von Calw (auch Graf von Löwenstein genannt), Berthold (1152–1167) Begründer der 1. Löwensteinischen Linie wurde, so ist es dagegen nicht so sicher, auf welche Weise, ob durch Heirath, und wenn dies wirklich der Fall, durch die Heirath wessen mit wem, die Markgrafen von Baden in diesen Gegenden diese Rechtsnachfolger wurden (Stälin, Wirt. Gesch. 2, 303).

Zu den Besitzungen der Markgrafen von Baden gehörte, wie sich aus der Geschichte des Stifts Backnang ergibt, vornehmlich die Stadt Backnang, welche schon vor dem Gründer des Stiftes, dem Markgrafen Hermann II. † 1130, in badischen Händen gewesen zu sein scheint, und welche nach der Gründung des Stiftes in dessen Kirche für einige Generationen die Familiengruft dieser Markgrafen in sich schloß, ferner Heiningen, Reichenberg, Cottenweiler etc. Allein dieselben blieben nicht lange im Besitz dieser Gegenden. Graf Eberhard der Erlauchte von Württemberg vermählte sich (vor 21. Juni 1296) mit Irmengard, Tochter des Markgrafen Rudolf I. Wegen des Heirathgutes und der Erbschaft dieser Gräfin kam es zwischen den beiden Häusern zu Verwickelungen, welche nach dem Tode des Markgrafen Hesso, Bruders der genannten Irmengard, den 5. Sept. 1297 durch einen Vergleich in folgender Weise geschlichtet wurden. Graf Eberhard empfing für das Heirathgut und den Erbtheil seiner Gemahlin, welche zu 1000 Mark Silbers angeschlagen wurden, sowie für die Übernahme von Erbschaftsschulden im Betrage von 310 Mark Silbers und gegen Verzicht auf alle anderen Ansprüche ans badische Erbe die Burg Reichenberg mit allen Rechten, Gerechtigkeiten, Zugehörden als Pfand, und wenn die Erben Hessos von dem ihnen eingeräumten zehnjährigen Wiederlosungsrechte aus eigenen Mitteln keinen Gebrauch machen sollten, als volles Eigenthum (Sattler Grafen 1, S. 40 und Beil. Nr. 22). Eine Wiedereinlösung erfolgte nun aber nicht und so blieb Graf Eberhard im vollen Besitze dieses Erwerbes. Freilich noch ehe die zehnjährige Frist umgelaufen war, wurde ihm derselbe von anderer Seite streitig gemacht, nämlich von K. Albrecht I. (Sattler a. a. O. S. 58 ff. nimmt in Übereinstimmung mit Sachs Einl. in d. Gesch. d. Marggr. Baden 1 S. 376 an, Albrechts Gattin Elisabeth sei eine Tochter von Agnes, der Tochter des Markgrafen Hermann VI. von Baden, gewesen, und darauf hin habe Albrecht Erbansprüche gegründet, allein in neueren gründlichen genealogischen Werken erscheint die Mutter dieser Elisabeth als bayrische Prinzessin.) Jedoch söhnte derselbe sich mit dem Grafen aus und versprach den 25. Juli 1304 zu Ulm, ihn nicht zu irren an der Burg Reichenberg sowie der Stadt Backnang mit jeglichen Zugehörden und allen anderen Gütern, welche Eberhard von den Markgrafen von Baden habe. Darüber wie der Graf die jetzt zum ersten Male in württembergischem Besitze erscheinende Stadt Backnang

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/106&oldid=- (Version vom 1.8.2018)