und Ulrich von Württemberg an Peter und Werner Nothaft mit der Feste Reichenberg verpfändet, stand wohl schon früher zu ihr im Verhältniß der Zugehörigkeit und bildete jedenfalls in der Folge einen Bestandtheil des Reichenberger Amtes; die Oberkeit, Herrlichkeit, Gebot, Verbot, Frevel, Strafen und Bußen standen Württemberg zu und nur bei jenen Lehengütern hatte das Stift Backnang Gebot, Frevel und Bußen (Lagerb. von 1528).
Ein Gernold von Hüningen verkaufte im J. 1414 an den Ritter Konrad von Stammheim 1/4 eines Hofes zu Heutingsheim, wie ihn seine Vorfahren innegehabt, um 145 Goldgulden (Gabelk.).
Gemeinde III. Kl. mit 322 Einw. , wor. 1 Kath. Dorf, Filial von Unter-Weissach; die Katholiken sind nach Ebersberg eingepfarrt. 5/4 Stunden südöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.
Im flachen, nordwärts ziehenden Rohrbachthälchen liegt das weitzerstreute Dörfchen mit seinen zuweilen stattlichen Bauernhäusern, die von üppigen Obstbaumgärten umschattet werden. Das 1841 erbaute Schulhaus enthält ein Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters. Das Rathhaus ist gemiethet.
Gutes Trinkwasser liefern stets hinreichend 4 Schöpf- und 14 Ziehbrunnen; auch die Markung ist reich an guten Quellen, die bedeutendsten sind der im Wald Rohr entspringende Rohrbrunnen und der am Ort entspringende Waschbrunnen, dessen Wasser der Gesundheit besonders zuträglich ist. Dann fließen über die Markung der Rohrbach und der sog. Fleischbrunnen, der im Gemeindewald entspringt und bei trockener Witterung versiegt.
Eine Vicinalstraße nach Allmersbach ist angelegt und die Vicinalstraße von Allmersbach nach Rudersberg berührt die Markung.
Eine steinerne und eine hölzerne Brücke und ein steinerner Steg gehen über den Rohrbach, sie sind von der Gemeinde zu unterhalten.
Die Einwohner finden ihre Haupterwerbsquellen in Feldbau, Viehzucht, Obst- und Weinbau; von den Handwerkern arbeiten die Maurer nach außen. Winterszeit werden hier auch Besen gebunden und nach Winnenden abgesetzt. Eine Schildwirthschaft und ein Kramladen bestehen. Die Vermögensverhältnisse sind, mit Ausnahme einiger Bürger, sehr mittelmäßig; der begütertste besitzt 36, der Mittelmann 15, die ärmere Klasse 1/2 Morgen Grundeigenthum. Auf Allmersbacher und Cottenweiler Markung liegen einige hiesigen Bürgern gehörende Grundstücke.
Die kleine Markung ist, so weit sie für den Feldbau benützt wird, ziemlich eben und nur von einigen unbedeutenden Thälchen durchfurcht; der nördliche bergige Theil derselben dient dem Waldbau
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/205&oldid=- (Version vom 1.8.2018)