stand eine Kirche (s. ob. S. 265). Nördlich vom Trailhof im Altenhauwald wurden vor etwa 12 Jahren alte Porzellanhäfen und Glasscherben gefunden; hier soll eine Glashütte gestanden sein. Auf der Markung Mittelbrüden kommt eine Flur „auf der Lug“ vor. Ein unterirdischer Gang soll vom Ebersberger ins Reichenberger Schloß unter dem Geigersberg durchgehen. Im Gaierbusch soll es spucken.
Von den zur Gemeinde gehörigen Parzellen nennen wir:
Mittelbrüden; der aus ziemlich ansehnlichen Bauernwohnungen bestehende, hinter Obstbäumen versteckte, freundliche Ort, hat eine angenehme stille Lage 1/6 Stunde südlich von Oberbrüden an den rechten, ganz flachen Gehängen des Brüdenbachthälchens. Die Einwohner treiben ausgedehnten Hanfbau.
Rottmannsberg; der in zwei Häusergruppen getheilte Ort liegt 1/2 Stunde östlich vom Mutterort hoch und frei zwischen den Thälern des Brüdenbachs und des Hörschbachs.
Trailhof; ist 1/4 Stunde nordöstlich von Oberbrüden auf dem gleichen Gebirgsstock wie Rottmannsberg gelegen.
Bei den ältesten Erwähnungen von Brüden kommt noch keine Unterscheidung der heutigen 3 Brüden vor: Um 1100 schenkte Gunso von Hundersingen dem Kloster Hirschau eine Hube in Brüden (Cod. Hirsaug. 42 b) und den 11. April 1245 bestätigte Pabst Innocenz IV. dem Stift Backnang seine Güter in Brüden und Rottmannsberg. In späterer Zeit hatte übrigens das Stift Besitzungen bloß in Mittel- und Unterbrüden, nicht aber in Oberbrüden, und zwar in ersterem ein jährliches Geld für einige Heuzehenten, 2 Erblehenhöfe und Hellerzinsen, wie es denn auch noch weiter 2 solche Höfe zu Rottmannsberg und ein zum Heslachhof gehöriges Erblehengut besaß (Lagerb. v. 1568/9).
Mittelbrüden und Rottmannsberg wurden im Jahr 1439 mit der Feste Reichenberg von den Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg an die Gebrüder Nothaft verpfändet. Mittelbrüden war in der Folge zum Theil Reichenberger zum Theil Ebersberger Amtes; Oberbrüden und Heslachhof gehörten zum letzteren, Rottmannsberg zum ersteren Amte. (Lagerbuch von 1528. Landbuch von 1624).
Der Kymenhof zu Brüden gehörte den Herren von Urbach, den 29. November 1426 verkauften ihn Georg von Urbach und seine Gattin Ursula von Schellenberg an den Grafen Ulrich von Württemberg (Steinhofer 2, 735); denselben löste im Jahr 1439 Anselm von Yberg samt Gütern zu Hohnweiler und Schnarrenberg unter Einwilligung der Herrschaft Württemberg von den Erben des Truchseßen Wilhelm von Stetten (Gabelk.)
In kirchlicher Hinsicht nennt schon das speirische Diöcesanregister aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts eine Pastorie in „Breuden“ (s. oben VII, 2).
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/269&oldid=- (Version vom 1.8.2018)