ein Bestimmtes an Geld für den Heuzehenten, einige erbliche Lehengüter, Gülten zu Zell, einige Lehengüter, Zinsen und Gülten zu Reichenbach, Zinsen zu Reichenberg und Aichelbach, am letztgenannten Orte besaß das Stift Oberstenfeld noch i. J. 1528 8 Lehenhöfe (Lagerbb. von 1528 und 1568/9).
Den 27. April 1432 verkauften Peter von Leimberg und seine Frau Anna Nothaft ihr von der letzteren Vater ererbtes Gut zu Rohrbach bei Oppenweiler um 45 fl. an Heinz Tauber. Den 26. Febr. 1509 verkaufte Eitel Hans Nothaft mit dem benachbarten Warthof (O.A. Marbach) auch drei Tagwerk Wiesen im Rohrbach und 24 Tagwerk Wiesen, die Bernhalden genannt (St.-A.).
Reichenberg mit seinen Parzellen, ausgenommen Bernhalden (Filial von Sulzbach) und 2/3 von Zell (Filial von Backnang), sowie mit Strümpfelbach bildete in altwürttembergischen Zeiten eine selbständige unter dem Amte Backnang stehende Pfarrei, welche mit der nur zur Reservatenvogtei Backnang gehörigen Pfarrei Oppenweiler durch Personalunion in der Weise verbunden war, daß noch besondere Pfarrberichte u. s. w. gefordert, zwei Kirchenvisitationen abgehalten wurden; heutzutage bildet Reichenberg eben ein Filial von Oppenweiler.
Gemeinde III. Kl. mit 537 Einw., a. Rietenau, Pfarrdorf. 527 Einw., b. Schönenbühl, Haus, 10 Einw. – Ev. Pfarrei. 11/2 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt gelegen.
In dem friedlichen, fast rings von Waldbergen umgebenen Wiesenthale des Jettenbaches, das südwärts zieht und gerade hier eine von Osten herkommende Thalschlucht ausnimmt, liegt unten an dem sanft gegen Osten geneigten Thalgehänge der meist aus kleineren Bauernhäusern bestehende Ort. Auf der nahen Wartebene, wo im J. 1870 dem verstorbenen Prinzen Friedrich von Württemberg ein Denkstein gesetzt wurde, bietet sich eine sehr schöne Aussicht.
Die Kirche steht zwischen Baumgruppen frei und hoch am Nordende des Dorfes auf dem in einen hübschen Garten umgewandelten alten Friedhof, der einst sehr fest gewesen sein muß, seine Mauern bilden namentlich gegen Osten noch eine hohe Terrasse. Der Thurm, an der Stelle des Chores stehend, zeigt im Osten ein spätgothisch gefülltes , das Schiff an der Südseite einige ungefüllte Spitzbogenfenster; innen ist es flach gedeckt, der Thurmchor aber hat einen halbrunden Triumphbogen und ein starkes romanisches (korbartiges) Kreuzgewölbe mit großen halbachteckigen Rippen, die auf einfachen Konsolen ruhen. Durch die Tünche des Gewölbes schimmern noch Spuren von Fresken. An der Nordwand des nicht geräumigen Schiffes stehen vier tüchtige sandsteinerne Renaissancegrabmäler, zwei Ritter und zwei Frauen, die Gestalten lebensgroß und halberhaben; leider
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/293&oldid=- (Version vom 1.8.2018)