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für die Einführung verbesserter Ackerwerkzeuge, Gartengeräthe etc. Verbesserung des landwirthschaftlichen Dienstbotenwesens u. s. f.

Die Vereinsbibliothek enthält 364 Nummern.

Winterabendschulen mit landwirthschaftlichem Unterricht werden seit Jahren gehalten, 1879/80 geschah es in 12 Gemeinden und erhielten die betreffenden Lehrer Honorare aus der Vereinskasse.

In der Regel alle 2 Jahre findet ein landwirthschaftliches Fest statt, verbunden mit Vertheilung von Prämien für ausgezeichnete Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine und dergleichen, welche dabei zur Ausstellung kommen.

Zur Hebung der Viehzucht insbesondere werden alle paar Jahre zur Wiederauffrischung der im Bezirk verbreiteten Simmenthaler-Race durch Vermittlung des Vereins Zuchtfarren in der Schweiz aufgekauft und an die Gemeinden überlassen. Auch kommt der Ankauf geeigneter weiblicher Zuchtthiere daselbst vor, welche im Weg der Lotterie im Bezirk verbreitet werden.

In jedem Frühjahr findet in allen Orten des Bezirks auf Kosten der Amtskorporation durch den Oberamts-Thierarzt eine Farrenschau statt, deren Ergebnisse dem Oberamt vorgelegt werden, welches die Beseitigung der vorgefundenen Mängel verfügt.

Bei der letzten Visitation (Frühjahr 1880) waren 84 Gemeindefarren vorhanden, welche mit nur wenigen Ausnahmen gute bis sehr gute Körperformen zeigten und mit Nasenringen versehen waren.

Ein paar Orte ausgenommen steht die Farrenhaltung in der eigenen Regie der Gemeinden.

Auf vielen Markungen des Bezirks fand früher der Austrieb des Rindviehs auf die Gemeindeweiden statt, hat aber innerhalb des letzteren Jahrzehnts mit einer unbedeutenden Ausnahme (für das Jungvieh in Ebingen) aufgehört. Die durchgreifende Einführung der Stallfütterung hat sehr günstige wirthschaftliche Folgen, insbesondere bezüglich der Hebung der Viehzucht gehabt.

Die Förderung der Pferdezucht bewirken die beiden im Bezirk errichteten Beschälstationen (Balingen und Ebingen), sowie eine vor 2 Jahren auf dem Gemeinde-Areal der Markung Ebingen als Aktienunternehmen gegründete musterhafte Fohlenweide, welche sehr stark benützt wird.

Die Schafzucht und der Schafhandel werden im Bezirk stark betrieben, veredelte Schafzucht insbesondere durch die von

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0201.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)