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9. Februar 1367 traten der eben genannte Graf Wilhelm und sein gleichnamiger Sohn aus einer früheren Ehe mit Zustimmung der Gemahlin des letzteren Ursula, Tochter Graf Hugos von Hohenberg und der obigen Ursula, sowie Hugos Grafen von Montfort, des Sohns aus Graf Wilhelms Ehe mit obiger Ursula, um 11.000 Pfd. Hllr. ihre Pfandrechte, insbesondere auf Ebingen an den Grafen Eberhard den Greiner von Württemberg ab, worauf den 30. März d. J. die jüngere Ursula mit ihrem Gatten noch feierlich zu Lindau vor dem Landgerichte auf der Birs auf alle ihre Rechte an die genannten Städte verzichtete. Während nun Haigerloch im Verlauf der Zeit wieder hohenbergisch wurde, verblieb Ebingen Württemberg und Graf Eberhard wußte es auch in einem Streit mit dem Grafen Otto II. von Hohenberg im J. 1379 zu behaupten.[1] Das Auslosungsrecht Ebingens verblieb jedoch dem gräflich hohenbergischen Hause, weshalb in dem Verkaufsbrief über die Grafschaft an Herzog Leopold den Frommen von Österreich vom 26. Oktober 1381 noch ausdrücklich „Ebingen die Stadt mit der Losung“ erwähnt wird. Erst am 18. Mai 1490 verzichtete König Maximilian I. aus Anlaß eines umfassenden Vergleichs gegenüber Graf Eberhard im Bart auf dieses Recht (Monum. Hohenb. 309, 458, 536–548, 550–552, 632, 659. Steinhofer 3, 499. Stälin 3, 638). 1

Zur Zeit des Zollern-Hohenberger Besitzes kommt eine dem niederen Adel angehörige Familie vor, welche sich nach Ebingen nannte, ohne Zweifel Dienstmannen des Grafengeschlechts. Ihr gehören an: Heinrich von E., um 1150 Schenker eines Mansus zu Rommelsbach (OA. Tübingen) an Kl. Zwiefalten; Friedrich, sein Sohn Albert und Heinrich von E. im J. 1257 Schenker eines von Konrad von Wartenberg herrührenden Lehens zu Fridingen (OA. Tuttlingen) an Kl. Salem; Herr H. genannt von Ebingin den 21. März 1278 Zeuge Gr. Mangolds von Nellenburg; Friedrich von E. im J. 1295 Lehensmann Gr. Alberts II. von Hohenberg in Bezug auf den Zehnten zu Schömberg, zwei Huben zu Gosheim und ein „Eigen“ zu Obernheim; Friedrich, Johann und Burkhard, die Getreuen Gr. Eberhards von Nellenburg, Stifter eines Jahrstags für ihren Vater, Ritter Heinrich von E.,


  1. Ein der Adelheid von Wehingen durch Wilhelm von Montfort den Älteren und seine Gattin ausgesetztes Leibgeding von 14 Pfd. Hllr. aus der Steuer zu Ebingen ließen auch die württembergischen Grafen fortbeziehen (Mon. Hohenb. 541).
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0340.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)