Seite:OABrackenheim0016.jpg

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Heuchelbergs, die jedoch nur wenig bewohnt ist, hat keine Quellen, so daß in trockenen Sommern zuweilen Wassermangel entsteht. Dagegen entspringen am Fuß desselben mehrere Bäche, die einerseits der Zaber, andererseits der Lein zufließen; überhaupt sind der Heuchelberg und noch mehr der Stromberg reichliche Wassersammler für den Bezirk. Dessenungeachtet wird die Zaber öfters so wasserarm, daß sie den an ihr gelegenen Mühlen den Dienst theilweise versagt, weshalb man oberhalb Zaberfeld vor mehreren Jahren einen Bohrversuch auf Wasser anstellte, welcher aber die gewünschten Ergebnisse nicht lieferte. Die Orte Brackenheim, Cleebronn, Eibensbach, Frauenzimmern, Güglingen, Hausen b. M., Hausen a. d. Z., Klingenberg, Meimsheim, Michelbach, Neipperg, Nordheim, Ochsenbach, Ochsenberg, Pfaffenhofen, Schwaigern, Spielberg, Stethen und Zaberfeld beziehen ihr Trinkwasser theils aus laufenden, theils aus Pump- und Schöpfbrunnen, die übrigen Orte aber ausschließlich aus Pump- und Schöpfbrunnen. Die meisten laufenden Brunnen (je 4) haben die beiden Hausen und Meimsheim, die meisten Pumpbrunnen (32) hat Brackenheim. Das Trinkwasser ist im allgemeinen gut und frisch, jedoch in mehreren Orten etwas hart und theils kalk-, theils gipshaltig. Das beste Wasser haben die Orte Häfnerhaslach, Klingenberg, Leonbronn, Meimsheim und Michelbach. Wassermangel hat keines der Bezirksorte und nur in Dürrenzimmern lassen bei sehr trockener Witterung die Brunnen etwas nach, so daß einiger Wassermangel, jedoch nie vollständig, eintritt (s. auch die Ortsbeschreibungen).

b. Mineralquellen.

Mineralquellen von Bedeutung sind im Bezirk keine vorhanden, dagegen befindet sich 1/8 Stunde nordwestlich von Güglingen auf einem der Wittwe des Posthalters Spalinger gehörigen Grundstück eine Quelle, die Mineraltheile enthält. Im Brühlthal bei Hausen b. M. ist eine salzhaltige und am östlichen Ende von Stockheim, wo früher ein Badhaus stand, eine eisenhaltige Quelle. In Weiler soll ein Brunnen viel schwefelsauren Kalk enthalten. Eine stark inkrustirende Quelle, die sog. Ortsteinquelle, befindet sich bei Klingenberg.

Periodisch fließende Quellen, sog. Hungerbrunnen, deren Auftreten unfruchtbare Jahrgänge andeuten soll, kommen vor: eine im Vogelloch (Mark. Botenheim), beim Balzhof, in den Biberswiesen und auf den Steinäckern bei Güglingen; der Seltersbrunnen auf der Mark. Häfnerhaslach, eine auf der Mark. Klein-Gartach, einige auf der Mark. Massenbach, im Weidachfeld (Mark. Meimsheim), der Gänsbrunnen bei Neipperg, in der Steinhalde bei Schwaigern und eine auf der Mark. Stethen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0016.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)