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Sommer (Juni, Juli, August) 35 Procente
Herbst (Sept., Octbr., Novbr.) 22 Procente

Am ausgiebigsten sind demnach die Sommerregen, welche doppelt soviel Niederschlag liefern, als der Winter.

Die größte während 24 Stunden gefallene Niederschlagsmenge betrug zu

Bönnigheim 36,8 Millimeter 1867 August 24.
Heilbronn 57,3 Millimeter 1866 Juni 16.
Stuttgart 47,4 Millimeter 1870 August 9.
6. Gebirgsarten, Versteinerungen und Mineralien.

Die geognostischen Verhältnisse des Bezirks sind einfach und beschränken sich auf die nur wenig eingreifenden oberen Glieder des Muschelkalks und auf den Keuper, welch letzterer in seiner ganzen Vollendung auftritt; überdieß haben sich Diluvial- und Alluvialbildungen in sehr namhafter Weise über unseren Bezirk verbreitet. Die natürliche Gebirgsschichten- und Altersfolge ist von unten nach oben folgende:

1. Die Muschelkalkformation, von der, wie schon bemerkt wurde, nur die obersten Schichten zu Tage treten, erscheint mit dem Hauptmuschelkalk in ganz geringer Ausdehnung an den Thalgehängen der Zaber unterhalb Meimsheim und in dem Massenbachthale; dieser geht gegen oben in den Muschelkalkdolomit über, der jedoch bald von dem Schlußglied der Muschelkalkformation, von der Lettenkohlengruppe mit ihren Sandsteinen, Thonletten und Dolomiten gedeckt wird. Auch die Lettenkohlengruppe findet keine große Verbreitung im diesseitigen Bezirk und beschränkt sich theilweise auf die Thalwand des Neckars bei Klingenberg und greift von da die Thalgehänge bildend in das Katzenbachthal, Breibachthal und Schelmenthal hinein, einerseits bis Nordheim, andererseits bis auf 1/4 Stunde unterhalb Nordhausen. Bei Meimsheim bildet sie von der östlichen Oberamtsgrenze an anfänglich ein schmales Band über den Gehängen des Hauptmuschelkalks, wo sie dann etwa 1/4 Stunde lang die Zaberthalgehänge selbst bildet. Von dem Zaberthal greift sie überdieß in das Thälchen, das sich gegen Hausen hinaufzieht, und in das sog. Saubrunnenthälchen noch eine kurze Strecke weit hinein. Bei Schwaigern erscheint sie wieder und bildet von der Stadt an den linken Thalabhang bis zu dem Massenbachthal, in das sie an den obern Thalgehängen hauptsächlich mit ihren Thonletten sich noch eindrängt. Dieses Schlußglied der Muschelkalkformation wird allerseits von einem mächtigen Diluviallehm bedeckt und würde daher in unserem Bezirk eine untergeordnete Rolle spielen, wenn nicht unterhalb Meimsheim einige Steinbrüche in ihr angelegt wären, aus denen ganz vortreffliche Bau- und Werksteine gewonnen werden. Ein Aufschluß, den

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0034.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)