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gemostet oder gedörrt, doch auch in günstigen Jahrgängen nach außen verkauft; letzteres geschieht in namhafter Ausdehnung in den Orten: Brackenheim, Botenheim, Eibensbach, Güglingen, Haberschlacht, Meimsheim, Nordhausen, Nordheim, Ochsenbach, Pfaffenhofen, Spielberg und Zaberfeld (s. auch die Ortsbeschreibungen). Die Jungstämme werden größtentheils in den Weinbergen und vorhandenen Baumschulen selbst nachgezogen, theilweise auch aus der Umgegend bezogen. Baumschulen, welche entweder Eigenthum der Gemeinden oder von Privaten sind, haben die Orte: Brackenheim, Botenheim, Güglingen, Haberschlacht, Hausen b. M., Hausen a. d. Z., Kleingartach, Leonbronn, Massenbach, Niederhofen, Nordheim, Ochsenbach, Schwaigern, Spielberg, Stethen, Weiler und Zaberfeld. Zur Überwachung und Fürsorge der Obstbaumzucht haben folgende Gemeinden besondere Baumwarte aufgestellt: Frauenzimmern, Güglingen, Hausen b. M., Kleingartach, Massenbach, Meimsheim, Niederhofen, Nordheim, Ochsenbach, Ochsenberg, Pfaffenhofen, Schwaigern, Spielberg, Weiler und Zaberfeld.

f. Waldbau.[1] Wie oben aus den unter „b) Pflanzenbau“ angegebenen Verhältnissen sämtlicher Kulturarten hervorgeht, nimmt der Waldbau im Oberamtsbezirk eine nicht unbedeutende Fläche, nämlich 28 % der Gesamtfläche des Bezirks (im Durchschnitt des ganzen Landes: Waldfläche 30,38 % der Gesamtfläche) ein, so daß auf einen Einwohner 0,85 Morgen kommen.

In der Hauptsache wird der Waldbau nur da betrieben, wo eine andere Kulturart kaum mehr am Platze ist, und man darf behaupten, daß der 20.0965/8 Morgen = 6334,05 Hektar betragende Waldboden, wenn wir etwa 1000 Morgen Feldhölzer und nieder gelegene Bodenpartien ausnehmen, als unbedingter Waldboden anzusprechen ist.

Am waldreichsten ist der westliche Theil des Bezirks, wogegen der nördliche und nordöstliche Theil desselben nur wenig Wald enthält.

Von der Gesamtwaldfläche sind 16.316 Morg. = 5142,36 Hekt. mit Laubholz, 27645/8 Morg. = 871,25 Hekt. mit Nadelholz, 562 Morg. = 177,23 Hekt. mit Laub- und Nadelholz gemischt bestockt. Nicht angebaut sind 454 Morg. = 143,21 Hekt. (Wege und andere nicht produktionsfähige Flächen).

Dem Staat gehören 44054/8 Morg. = 1388,54 Hekt., der Hofdomänenkammer 28794/8 Morg. = 907,54 Hekt., den Gutsherrschaften (Standesherrschaft v. Neipperg und Gutsherrschaft v. Massenbach) 27657/8 Morg. = 871,77 Hekt., den Gemeinden (und Stiftungen) 92882/8 Morg. = 2927,44 Hekt., den Privaten 7574/8 Morg. = 238,73 Hekt.


  1. Von Forstmeister Frommann in Bönnigheim.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0104.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)