Seite:OABrackenheim0145.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nach der kirchlichen Eintheilung des Herzogthums vom J. 1577 erscheint der Bezirk zur Generalsuperintendenz Lorch gehörig, an deren Stelle im J. 1599 diejenige von Adelberg trat. Der Sitz der gemeinschaftlichen Superintendenz war in den Jahren 1556–1664 meist in Güglingen, 1664–1732 theils in Brackenheim, theils in Laufen, 1732 wurde auch in Güglingen, 1747 in Laufen eine beständige Superintendenz errichtet. Zur Brackenheimer Superintendenz gehörten nunmehr: die Stadt, Botenheim, Dürrenzimmern, Haberschlacht, Hausen, Hofen mit Hohenstein, Kirchheim, Klein-Gartach, Meimsheim, Niederhofen, Nordheim, Stethen, Groß-Gartach, Alt- und Neucleebronn, Bönnigheim, Erligheim; zur Güglinger: die Stadt, Eibensbach, Frauenzimmern, Häfnerhaslach, Ochsenbach, Pfaffenhofen, Spielberg, Sternenfels, Weiler, Kürnbach, Ochsenberg, Leonbronn, Michelbach, Zaberfeld.

Den 3. Nov. 1810 wurden beide Dekanate nach Aufhebung der Generalsuperintendenz Adelberg dem Generalat Heilbronn zugetheilt, im J. 1811 dieselben vereinigt und Brackenheim zum Sitz des Dekanates bestimmt. Im J. 1810 wurde Kürnbach, 1813 wurden Bönnigheim, Erligheim, Hofen mit Hohenstein, Kirchheim, Groß-Gartach, 1816 Sternenfels von diesem Dekanate getrennt. – Die evangelischen neippergischen Orte waren zur Zeit der Reichsunmittelbarkeit der Familie unter der Oberpfarrei Schwaigern vereinigt gewesen, kamen dann 1807 unter das Dekanat Heilbronn und wurden im J. 1813 – Massenbach noch später – dem Brackenheimer Dekanate unterstellt. So fällt heutzutage der Bezirk des evang. Dekanates mit dem Oberamtsbezirke zusammen.

3. Besondere Schicksale.

Von der frühesten Geschichte des Zabergäus wissen alte Chronikschreiber manche Einzelheiten zu erzählen, welche aber, soweit sie nur auf dieser Quelle beruhen, nicht als beglaubigt angesehen werden können (Klunzinger 1, 8 ff.). Wenn diese Schriftsteller insbesondere den Pfalzgrafen Ruprecht im J. 1360 bei dem Kriege der Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg mit K. Karl IV. namentlich das Zabergäu arg verwüsten lassen und auf diesen Heereszug den Untergang mehrerer Orte dieser Gegend zurückführen (vrgl. Klunzinger 1, 17), so sind deren Nachrichten jedenfalls stark übertrieben, denn zu einem hitzigeren Kampfe kam es damals nicht, wenn gleich den Grafen und ihren Helfern einzelne Festen verbrannt und mehrere ihrer Leute gefangen genommen wurden (Stälin 3, 269).

Weil in Kriegsläufen die Dorfbewohner mit ihren Leibern und dem Ihren in den Städten ihre Zuflucht haben, befahl Graf Eberhard den 9. Okt. 1483, daß die zu den Städten Brackenheim,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0145.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)