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Schlächter und Bürger zu Kirchheim am Neckar. Vermöge Losungsrechts wurde es nun zwar zu der Kellerei Brackenheim gezogen, allein den 1. Juni 1762 obigem Käufer zu Erblehen verliehen. Im J. 1787 kam es an Cleebronner Bürger. Jetzt sind die Wohngebäude abgebrochen und nur ein der Gemeinde Cleebronn gehöriges Schafhaus ist stehen geblieben, wird aber nicht bewohnt.

Nach dem Hofe schrieb sich eine adelige Familie, welche aber als hier begütert nicht mehr aufgeführt wird. Ihr gehörten an: „C. et C. atque Bur. dictus Hâviner, fratres, dicti de Baltshôvin“ Zeugen in einer Urkunde Ulrichs von Magenheim von 1279 (Mone 3, 336), Cunradus de Baldeshoven, miles, Gerungus de Baldeshoven den 27. Mai 1280 Zeugen Konrads von Magenheim (Lib. oblig. Spir. 2, 85); Conrad von Balzhofen 1324 (Gabelk. Misc. 4, 386); Ritter Simon von Balzhofen, Obervogt zu Heidelberg, welcher den 18. Febr. 1464 für seinen Vater, sich und seine Gebrüder die Vogtei und einen Theil des Zehenten in Kürnbach an Heinrich von Sternenfels verkaufte (Baur, hessische Urkunden 4, 186), den 19. März 1488 als Burgvogt zu Starkenburg dem Kloster Kirschgarten bei Worms das Baugut zu Birstatt verkaufte und im J. 1494 an den Erzpriester Johann Marx zu Bensheim Güter zu Heppenheim verpfändete. (Scriba, Regesten der … Urkunden … des Großh. Hessen 4, 292 und 1, 184), woran sich noch im J. 1508 Ritter Philipps und 1587 Ritter Simon, ebenfalls als Burkgrafen von Starkenburg anschließen (Klunzinger 2, 123).

c. Katharinenplaisir

hat eine Viertelstunde südöstlich vom Mutterort auf einem östlichen Ausläufer des Michaelbergs eine schöne freie Lage mit herrlicher Aussicht. Der Hof besteht aus einem ansehnlichen Wohnhaus mit stattlichen Nebengebäuden und mit hübsch angelegtem Garten. Es gehört dazu ein 100 Morgen großes arrondirtes Gut (70 Morgen Äcker, 20 Morgen Wiesen, 3 Morgen Gärten, 4 Morgen Weinberge und 3 Morgen Wald), das in der Sechsfelderwirthschaft rationell bebaut wird. Auf dem Hof sind 24 Stücke Rindvieh von Simmenthaler Race und 16 Pferde aufgestellt.

Dieser Hof wurde im J. 1733 von dem Bönnigheimer Amtmann des Grafen Johann Philipp von Stadion, Franz Xaver Grimm, aus Gütern angelegt, welche er dem Grafen um den wohlfeilen Preis von 15 kr. für den Morgen abgekauft hatte, und zu Ehren seiner Gattin benannt. Als Grimm später in Gant gerieth, trat sein Sohn Louis in Folge eines Vergleiches in den Besitz des Guts für die Summe von 5918 fl., verkaufte jedoch im J. 1776 die Hälfte an den, sonst nicht näher bekannten Grafen von Martinengo, der das Haus verschönerte und noch einen Weinberg dazu kaufte. Nach

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0203.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)