Seite:OABrackenheim0206.jpg

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bekannte Personen erhielt, einer der am frühesten auftauchenden des Zabergäus. Es schenkten nämlich allhier an obiges Kloster den 16. Febr. 793 die oben (VII. 1) genannte Hildburg eine Hube, den 11. Nov. 837 Bebo 7 angebaute und 3 unangebaute Huben, den 29. Jun. 838 Liutfrit 1 Mansus, 5 Tagwerk und eine Wiese (Cod. Lauresh. nri 3522–3524).

Schon im 13. Jahrhundert bestanden zwei der Familie Magenheim gehörige Burgen: eine obere und eine untere, welche in der Folge verschiedenes Geschick hatten. Die obere Burg stand auf dem Michaelsberge selbst, und zwar, während die Kirche auf dem östlichen Theil desselben lag, auf der westlichen Kuppe. Im J. 1535 wird von ihr als dem alten gar abgegangenen Schloß Monheim gesprochen. Die Überbleibsel derselben wurden nach der Kapuzinerchronik des Hospitzes vom Michaelsberg zu dem Bau dieses Hospitzes im J. 1739 verwendet. (S. unten Michaelsberg). Die untere Burg bildete von jeher die Grundlage der noch jetzt bestehenden Burg. (Zweifelhaft mag es hier bleiben, auf welche der beiden Burgen sich die Ausdrücke: acta apud castrum Magenheim in pomerio vom J. 1254 und datum in castro Magenhen vom J. 1276 [Mone 1, 233 und 490] beziehen).

Was die obere Burg, Ober-Magenheim, betrifft, so erscheint dieselbe im J. 1288 als kurmainzisches Lehen der Familie Magenheim. Der Edle Konrad von M., welcher sich schon in den J. 1267 und 1282 nach ihr schrieb („de Magenheim superiore“ Mone 1, 365 und 2, 219), verkaufte nämlich den 26. Apr. 1288 diese Burg unbeschadet der mainzischen Lehensoberherrlichkeit mit verschiedenem benachbarten Besitz, insbesondere der Stadt Bönnigheim, dem Dorf Reichenklingen, allem was er zu Cleebronn hatte, dem Dorf Ramsbach, samt dortigem Kirchensatze, dem Hof zu Flehingen (im Großh. Baden, B.-A. Bretten), einer Wiese in Zimmerer Mark und fünf Morgen Weingärten in Bönnigheimer Mark, an den König Rudolf I., welcher das Erkaufte sogleich und mit nachträglicher Beurkundung vom 18. Jun. 1291 tauschweise seinem natürlichen Sohne dem Grafen Albrecht von Löwenstein übergab. Zwar wollte Graf Albrecht diesen Besitz bald darauf wieder an Gerlach von Breuberg (vrgl. u. Güglingen) verkaufen und K. Adolf gab wirklich am 23. März 1293 zu Heilbronn seine Bestätigung zu einer solchen Veräußerung, indeß ist dieselbe entweder nie zu Stande gekommen oder hat alsbald eine Wiederlosung stattgefunden (Würdtwein Diplom. Magunt. I. 3, 5. Schöpflin Hist. Zaring. Bad. 5, 296. Joannis Spicilegium 389. 390). – Als Gr. Albrechts Tochter Anna den Grafen Ulrich von Tübingen-Asperg heirathete, versetzten seine Wittwe Liutgart und sein Sohn Graf Rudolf derselben wegen ihres Zugelds und ihrer Heimsteuer mit Weinzehnten zu Bönnigheim auch Weingärten zu Magenheim an

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0206.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)