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Ende des 15. und Anfangs des 16. Jahrhunderts konsolidirte sich der getheilte Besitz. Ernst von Wolmershausen, der den Berlichingenschen Theil besaß, erwarb auch den Theil Philipps von Wolmershausen 1496. Die Bebenburger starben 1516 mit Wilhelm aus. Zwar wurden seine Töchter von Hohenlohe aus Gnaden belehnt. Die eine Barbara, welche auch der Schwester Theil erkaufte, brachte aber ihre Lehen an ihren Gatten Hans Philipp Fuchs, so daß nur noch 2 Besitzer, die Füchse und die Wolmershausen, übrig waren. Nach dem Tode Valentin Fuchs, des letzten seines Geschlechts, suchten 1652 die Herren von Crailsheim Burleswagen an sich zu bringen. Das „vordere Schloß“ (Kb. 1729) Burleswagen soll ein bloßer Steinhaufen gewesen sein, als Hohenlohe 1689 dasselbe dem David Kreßer auf Burg Farrnbach, dem Sohn David Kreßers und der Anna Sibylla Fuchsin von Dornheim, Valentins Tochter, gegen Rekognition eignete. Dessen Gattin Regina Justine Gräfin von Auersperg brachte Burleswagen 1705 an ihren zweiten Gatten Phil. Fr. v. Wolfstein-Pyrbaum und nach dessen Tod an den dritten, Christian Graf von Wied[ER 1] und Runkel. Dieser verkaufte seinen Besitz 1727 an die verwittwete Markgräfin von Brandenburg-Ansbach St.A. nach H. Bauer aber 1729 16. Juni an Ludwig von Seckendorff zu 5/9 und Hartmann v. Erffa zu 4/9. v. Erffa hatte eine Wolmershausensche Erbtochter zur Gattin und vererbte so den erkauften Fuchsischen und den Wolmershausischen Theil. Doch erkaufte Joh. Ernst v. Seckendorf 1759 mit Erkenbrechtshausen auch den Erffa’schen Antheil an B. Würzburg hatte seinen 1708 durch den Tod Christoph Albr. von Wolmershausen eröffneten Lehensantheil in Besitz genommen und 1711 einen Schultheißen in der Person Benno Joseph Hörde von Nitzenhausen (Kb.) gesetzt, während später der komburgische Amtmann zu Gebsattel das Verwalteramt versah. Lex. v. Fr. Diese würzburgischen Rechte gingen an den Staat Bayern und später an Württemberg über. 1820 verkauften die Herrn v. Seckendorf Burleswagen an den Regierungsrath Pistorius, begraben im Garten zu B. † 1837. Von dessen Erben erwarb 1854 Graf Uxkull-Gyllenband und von diesem 1876 Graf Karl v. Soden das Schloß. 1

Der Ort Burleswagen bestand Anfangs des 18. Jahrh. aus wenigen „Bottenhäuslein“ Kb. und ist seitdem bedeutend gewachsen. Über das Schicksal der Burg im dreißigjährigen Krieg s. Satteldorf. 1709 war der Bau so schlecht, daß, als

Errata

  1. S. 436 Z. 19 Wied. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 436. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0436.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)