Seite:OACrailsheim0492.jpg

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W. haben je 2 Mahl- und einen Gerbgang. Die 4 Schildwirthschaften sind mit Brauerei verbunden. Hauptbeschäftigung der Einwohner ist Landwirthschaft und Viehzucht. Die unregelmäßig gebildete Markung, in welche die Markungen Rechenberg und Westgartshausen stark eingreifen, hat mittelfruchtbaren, schweren und naßkalten Boden ohne tiefen Grund. Im Thal herrscht Kies vor. Das Klima ist ziemlich rauh; Ost- und Westwinden ist das Thal stark ausgesetzt. Hagelschlag ist selten, Nebel und schädliche Fröste häufig.

Unter den Getreidearten herrschen Roggen, Dinkel und Haber vor. Der Bau der zweimähdigen Wiesen ist ausgedehnt und erzeugt gutes Futter. Die Obstzucht ist bisher noch sehr beschränkt, nimmt aber zu. Das Obst geräth nicht gerne. Zur Weide werden neben Brach- und Stoppelweide die Allmanden benützt. Das Weiderecht hat die Gemeinde, es erträgt 400–500 M. jährl. Pacht, 700–1000 M. Pferchnutzung. Die Güterstücke der Gemeinde 4 M. Wiesen 11/2 M. Äcker werden zur Unterhaltung des Zuchtviehs gegeben. Die Rindviehzucht gewinnt von Jahr zu Jahr an Bedeutung. Schafe deutscher Rasse hält ein fremder Schäfer im Sommer 500, im Winter 100–200. Die Zucht von Schweinen hällischer Rasse ist ziemlich bedeutend und liefert eine ansehnliche Zahl Ferkel zum Verkauf. Die Mastung geschieht meist für den eigenen Bedarf.

Neben der Volksschule mit einem Lehrer ist eine Industrieschule vorhanden. Stiftung ist keine im Ort, sondern in Westgartshausen.


Weipertshofen, der Hof eines Wicbert, war wohl ursprünglich im Besitz der Herren von Lare (Lohr). Es erscheint zuerst 1345, als Hedwig v. Luprechtszell einen Mayerhof zu W. und den dazu gehörenden Zehnten zu W., Lix, Lar auf dem Berg, sämmtlich Lehen des Gotteshauses Ellwangen, an Ital Berlin zu Dinkelsbühl verkauften, Bürgen Hartmann Wannbuch (vom Hof Wagenbuch bei Gamburg B.Amt Tauberbischofsheim), vielleicht eher Wohnbach, Gem. Faulenberg bei Schillingsfürst[ER 1], ihr Gatte, Marquart Wanbuch ihr Schwäher, Fritz Creul und Seutz Doner. Diesen Besitz verkaufte 1423 Ulrich Berlin mit einem Gütlein an Walter Stirner und Konz Wiedenmann von Botzenweiler (Bauzenhof?), 1446 Seitz Wiedenmann seine Hälfte, 1454 Anna Wiedenmann, Hans Feurers We. zu D., an Peter Mayer. Den Zehnten hatte Burkhart v. Wolmershausen

Errata

  1. eingeschoben gemäß Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 492. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0492.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)