Seite:OAKirchheim 011.png

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Begrenzung sich noch einmal zu dem stattlichen Limberg erhebt, mündet sich sodann das Neidlinger Thal, nachdem sich mit ihm ein von der Gegend des Herzogenauer Hofes sich herunterziehendes Seitenthal vereinigt hat, in die Kirchheimer Thalebene aus. Auch in diesem Thal ist die Tiefe mit zahlreichen Obstbäumen bedeckt, sind die Gehänge in seinen untern Partien theilweise mit Reben bepflanzt. Besondere Zierden desselben aber sind, außer dem schon erwähnten Wasserfalle: die Felsenmasse des Heimensteins, die kühn in die Wolken ragenden Trümmer des Reissensteins und die schönen Kuppeln des Erkenbergs und des Limbergs.

Schon aus dieser Schilderung der Hauptthäler des Bezirks ist zu entnehmen, wie reich an Schluchten derselbe ist. Den bis hieher gelegentlich aufgeführten reihen sich noch manche andere an, die alle einzeln aufzuzählen nicht der Mühe lohnen würde. Jedoch verdient eine dieser Gebirgsschluchten eine besondere Erwähnung, nämlich die sogenannte Teufelsklinge (das Teufelsloch), in welcher der nach ihr benannte Teufelsklingenbach entspringt. Sie liegt ganz in der Nähe von Eckwälden, und ist ihres Reichthums an schönen Versteinerungen wegen beachtenswerth.


4. Ebenen.

Eine Ebene im strengern Sinne des Wortes kann, wie schon bemerkt wurde, die oben besprochene Thalebene, welche zwischen dem Abhange der Alp und dem die nördlichen Theile des Bezirks durchstreichenden Höhenzug sich ausbreitet, nicht genannt werden; höchstens könnte die nächste Umgebung der Oberamtsstadt dafür gelten, obwohl es auch hier an einem Wechsel von merklichen Vertiefungen und Erhebungen des Bodens keineswegs fehlt. Dagegen hat der in den Oberamtsbezirk fallende Theil des Alpplateaus, welcher zwischen Schopfloch und Ochsenwang sich ausbreitet und einen Flächenraum von etwa 11/2 Quadratstunden einnimmt, allerdings Anspruch auf diese Bezeichnung. Diese Partie des Bezirks ist theils mit Wald bewachsen, theils wird

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 011. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_011.png&oldid=- (Version vom 5.1.2019)