Seite:OAKirchheim 179.png

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des Wohlthätigkeits-Vereines zu Stande gekommen. Die Gründung einer Kleinkinderschule ist im Werke. Der Gottesacker liegt außerhalb des Orts. Die Gemeinde zeichnet sich durch mehrere Stiftungen aus, namentlich:

1) Stiftungen zu Brod für Arme, gegründet von dem Brigadier v. Hermann, 1675 fl.
2) Zu Bibeln für angehende Eheleute in der Gemeinde. Stifter ist der 1780 gestorbene Pfarrer Otto. 869 fl.
3) Zu Kleidern für arme Konfirmanden; gestiftet von Jakob Friedrich Klett, gest. 1801, 1185 fl.
4) Stiftung zu Schulbüchern, angefangen 1795, 1341 fl.
5) Die Industrieschule, seit Oktober 1820, 670 fl.

Sie sind dadurch angewachsen, daß bei Todesfällen der vermöglicheren Familien jedesmal 5 fl. gestiftet wurde.

Der Ort war stets mit Teck verbunden und scheint schon mit dem teck’schen Antheil an Kirchheim von Württemberg erworben worden zu seyn.

Als im Jahr 1340 einige Dienstleute Güter hier verkauften, gab H. Friedrich von Teck die Zustimmung. Aber auch noch nach dem Übergange an W. waren die Herzoge im Besitze von Rechten dahier; denn nach 1404 belehnt H. Ulrich von Teck seinen lieben Getreuen Reinhard Späth mit 12 Gütern und einem Theil der Vogtei. Den größten Theil der letztern hatte schon 1383 H. Friedrich von Teck an Burkhard, Buzzelin, Berthold und Vollmar von Mannsberg (s. auch unten) um 85 Pf. Hl. verkauft. Im Jahr 1389 gaben die vorgenannten vier Brüder dem Grafen Eberhard von W. alle ihre Güter auf und empfingen sie wieder von ihm zu Mannlehen, und zwar: „Mannsberg mit aller Zugehör, ihr Gesäß zu Dettingen vnter Schloßberg, ihren Hof daselbst; ihre Mühle, Keltern, Fischenzin vnd alles, was sie zu Dettingen haben an eigenen Leuten, Gütern u. s. w.“, sowie ihren Weiler Denzendorf mit aller seiner Zugehör, und 1409 verweist Burkhard v. Mannsberg seines Sohnes Burkhard Gattin, Agathe v. Rechberg, mit ihrer Heimsteuer und Morgengabe von 2500 fl. auf Dettingen das Dorf und auf Mannsberg. Nachdem 1415 Graf Eberhard dem Ritter Burkhard v. Mannsberg Dettingen und Mannsberg mit Zugehör geeignet hatte, gab dieser dem Grafen „all sein Recht, Gewalsami an der Vogtei zu Dettingen vnd alle seine eigene Leute zu Dettingen vnd die dahin gehören“ zu eigen. Noch in demselben Jahre kaufte der Graf von ihm seine Mühle, Kelter und Fischenz, sowie mehrere Vogtgülten zu Dettingen. Dieses Fischwasser, womit die Besitzer des Schlößchens

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_179.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)