Seite:OAKirchheim 199.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Das Patronat steht vom Kl. Adelberg her dem Staat zu. An der Schule steht 1 Schulmeister und an der Industrieschule 1 Lehrerin.

H. ist alt und war frühe schon Zähringisch. Der Rotulus S. Petrinus hat folgende Stelle: »Vodalricus de Holzmadon et frater ejus Adelbero partem prati apud Vosingen siti pro IV solidis et uno talento nobis dederunt. .... Tale predium, quale apud Holzmadon habuimus, illi ecclesiae, quae apud eandem uillam est, dedimus ac predium apud Vosingen situm accepimus in concambium. Hoc autem factum est praesente aduocato ejusdem ecclesiae Cuonrado ac reliquo illius ecclesiae populo« (s. auch Notzingen). Aus diesen, in die ersten Zeiten fallenden, Erwerbungen des Klosters St. Peter ersehen wir, daß Holzmaden, wo nicht im 11., so doch im 12. Jahrhundert ein Pfarrdorf war. St. Peter verschwindet aber bald wieder aus der Reihe der Grundherren. Der Ort kam mit Weilheim an Aichelberg und Württemberg. Die Vogtei aber scheint zwischen Teck und Aichelberg getheilt gewesen zu seyn.

Mit Gunst und Willen H. Hermann von Teck vergaben 1293 Diepoldus et Conradus fratres dicti Morli cives in Kirchain ihre Güter an Häusern, Äckern, Wiesen, Gärten u. s. w., dem Kl. Kirchheim, welches auch 1367 Güter von Kunigunde Risch und 1381 einen Hof von Stephan von Scharenstetten, Kirchherrn zu Pfaffenhofen, kauft, der jenem von Eberhard v. Hibchisowe, Domherrn zu Augsburg, erblich zugefallen war. Auch der Hospital Kirchheim besaß schon 1461 einen Hof, wohl einen derselben, die er noch inne hat.

Holzmaden war übrigens immer in naher Verbindung mit Weilheim, wurde mit demselben 1432 an v. Wernau verpfändet und gehörte schon 1482 in den Gerichtszwang dahin, in welchem er bis in die neueren Zeiten verblieb.

Am 28. April 1639 wurde das ganze Dorf bis auf 2 kleine Häuschen von Soldaten in die Asche gelegt. Die Einwohner mußten in den benachbarten Orten Schutz und Unterkunft suchen und in der Noth diesen ihre Güter verkaufen. Nach einem Berichte vom Jahr 1682 war damals

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_199.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)