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sich aus. Der durchschnittliche Preis vom Morg. ist 53 fl. und der jährliche Ertrag 3 fl. 33 kr. Die Stallfütterung ist noch nicht eingeführt. Doch sind von 4154/8 Morgen Weiden nur 356 nicht angebaut und dem Vieh eingeräumt. Der Verkehr mit der Fruchtschranne in Kirchheim ist lebhaft. Auch der Holzhandel wird etwas betrieben. Außer der Leineweberei, womit sich 1835 19 Meister auf 25 Stühlen beschäftigten, will das Gewerbe nichts besagen, und auch dieser fehlt es neuerlich an Absatz. Schildwirthe sind 2 vorhanden. Winters ist Spinnen Erwerbsmittel, das selbst vom männlichen Geschlechte getrieben wird. Wie wenig auch in der Regel der Besitzstand über das Nothdürftige geht, so bringen sich die Leute doch ziemlich gut fort. – Die Einnahmen der Gemeindepflege waren 1838–1839 2264 fl. 40 kr., die Ausgaben 2089 fl. 5 kr. Schopfloch hat einen ziemlich großen Communwald. (485 M.)

Die Zeit der Gründung der Pfarrei kann nicht angegeben werden. Graf Ulrich von Württemberg besserte 1470 die Pfarr-Besoldung mit 2 Eßlinger Eimern Wein, unter der Kelter zu Owen, und 10 Scheffel Dinkel und 4 Scheffel Haber, vom Kasten Kirchheim zu fassen, auf. Das Patronat erwarb der Staat mit dem Orte. Dasselbe scheint mit dem großen Zehenten der Fall zu seyn. Am 4. Dec. 1531 wurde die Pfarrei mit der Gemeinde dahin vertragen, daß diese jener von allen Neubrüchen, die auf der Allmand gemacht seyen, oder künftig gemacht würden, jährlich 1 Sch. Dinkel für den Novalzehenten entrichten solle. Der erste evangelische Pfarrer war 1557 hier. Von 1639–1666 war Schopfloch Filial von Gutenberg. Früher war Ochsenwang auch ein Filial von Schopfloch (s. Gutenberg.) Nebst der gewöhnlichen ist auch eine Industrie-Schule vorhanden.

Was das Alter des Ortes betrifft, so wurde schon oben S. 99 erwähnt, daß derselbe nicht unter den älteren Gauorten genannt wird. Die Hohheit scheint stets mit der Teck verbunden gewesen zu seyn. Die Vogtei und die damit verbundenen Gefälle aber waren eine Zugehör von Wielandstein.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_271.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)