Seite:OAKirchheim 281.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Von denselben zeichnen sich 3 große Wandgemälde aus: das Weltgericht über und neben dem Chorbogen, auf der nördlichen Wand der Kirche die heil. Familie und eben da die Darstellung des Rosenkranzes. Im Chor sind die Bildnisse der Regenten Württembergs von Herzog Eberhard I. an aufgehängt. – (Eine ausführliche Beschreibung der Kirche mit ihren Gemälden und Bildern steht in Hausleutners schwäbischem Archiv II. 1793 S. 155 u. f., und in der „übersichtlichen Beschreibung älterer Malerei in Schwaben“ von C. Grüneisen 1840.) Die sehr gute Orgel mit 23 klingenden Registern hat der hiesige Bürger Andreas Goll 1795 erbaut. Der an der Westseite der Kirche gelegene massive viereckige Thurm, worin 3 harmonische Glocken, hatte ursprünglich nur 90′ Höhe und war, wie das vorgedachte Gemälde über der Sakristei zeigte, mit einem niederen Zeltdache bedeckt. Erst 1765 erhielt er einen Aufsatz von 46′, dessen erster Theil, das achteckige Glockenhaus, mit einer Kuppel bedeckt ist, über welcher ein gleichfalls achteckiges Thürmchen mit achteckiger Kuppel sich erhebt und mit einem eisernen Kreuze endigt. Die Baulast der Kirche liegt dem Armenkasten ob.

Das Rathhaus, ein zweistöckiges, modernes Gebäude mit einem steinernen Stockwerke, einem Thürmchen und einer Glocke, wurde 1777 neuerbaut.

Das Stadt-Pfarrhaus, gesund und gut gelegen, hat St. Peter im Jahre 1733 ganz neu auf die Stadtmauer gebaut. Es ist vom Staat zu unterhalten.

Das letztere ist auch bei dem sehr alten Diakonathause der Fall. Die Baulast von dem geräumigen Schulhause, worin 6 Schulzimmer, liegt dem Armenkasten ob.

In dem vormaligen Schlosse ist nun die Wirthschaft zum Löwen eingerichtet. Dasselbe scheint einst von Bedeutung gewesen zu seyn, da es bei der Landestheilung im Jahre 1440 ausdrücklich neben Teck und Aichelberg genannt wird. Im Jahre 1554 diente es zur Wohnung des Amtmanns und als Kornkasten, und nach einem Berichte von

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_281.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)