Seite:OAMarbach0010.jpg

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oder nach der 2,5 Stunden langen Thalbahn 0,080 %; vom Murr-Einfluß bis zur Vereinigung der Enz mit dem Neckar nach der 6,0 Stunden langen Strombahn 45,3 Par. Fuß oder nach der 4,4 Stunden langen Thalbahn 0,089 %. Die Breite des Flusses wechselt von 180′ (3/8 Stunden oberhalb Marbach) bis zu 440′ (Benningen) und die Tiefe von 4′ bis 12′. Die Ufer des Flusses sind ziemlich flach, daher er auch öfters aus seinem Bett geht und die Thalebene überfluthet. Die höchsten Wasserstände erreichte der Fluß seit Menschengedenken in den Jahren 1824 und 1851. Die Schifffahrt und insbesondere die Langholzflößerei ist von Bedeutung; auch die Fischerei ist von einiger Erheblichkeit (s. hier die Ortsbeschreibungen).

Das 1/161/8 Stunden breite, wiesenreiche Neckarthal trägt den ausgeprägten Charakter eines Muschelkalkthales und entfaltet viele landschaftliche Reize; es ist in großen hufeisen- oder haftenförmigen Bögen stark gekrümmt, und regelmäßig stellt sich dem äußeren Theil eines Flußbogens eine meist mit Reben bepflanzte, zuweilen felsengekrönte, ziemlich hohe Steilwand amphitheatralisch entgegen, während gegen das Innere des Flußbogens breite, dem Ackerbau überlassene Flachrücken bis an die Thalebene hinziehen. Das Thal ist daher, mit Ausnahme einer kurzen Strecke oberhalb Mundelsheim, nirgends auf beiden Seiten mit steilen Thalwänden versehen, sondern abwechselnd nur auf einer Seite, während die andere flach und offen ist, was nicht allein zur Schönheit des Neckarthales, soweit es den Bezirk angeht, beiträgt, sondern auch eine freie, der Gesundheit zuträgliche Luftströmung zuläßt.

In dem Bezirk fließen unmittelbar in den Neckar:

Der Aichgraben, welcher am Fuß des Lembergs entspringt und nach einem 1 Stunde langen Lauf 1/4 Stunde oberhalb Marbach einmündet. Das flache, zwischen Ackergeländen hinziehende Wiesenthälchen erhält erst in der Nähe des Neckarthales einige Bedeutung.

Der Strenzelbach, nur 1/4 Stunde lang, beginnt unfern des Riedbrunnens und fließt bei Marbach ein.

Die Murr, (s. unten).

Der 1 Stunde lange, zwischen flachem Ackerland hinziehende Riedbach entspringt im sog. Ried westlich von Murr und vereinigt sich bei Pleidelsheim mit dem Neckar.

Der Mühlbach nimmt seinen Anfang östlich von der sog. Hardt, fließt an Höpfigheim vorüber und mündet bei der Beutenmühle, die er in Bewegung setzt, ein; er ist 1 Stunde lang, lauft

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0010.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)