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hatte drei Töchter, Maria Agnes († 1686), seit 1649 Gemahlin Sebastians von Gaisberg auf Schnaith († 1675), Anna Catharina vermählt mit Johann Caspar Megenzer von Veldorf und Ursula Gattin Wolf Friedrichs von Eltershofen, welche alle drei sich in den väterlichen Besitz theilten. Sebastian von Gaisberg aber kaufte den 4. Dec. 1663 von den Vormündern der 2 Töchter genannten Megenzers, Gottliebin Catharine und Sophie Barbara, 1/4 an Klein-Bottwar, Warthof und Hezelberg. Auch dieser Eltershofische Antheil kam nicht lange nachher an die von Gaisberg, in deren Hände somit sämtlicher ehemals Plieningische Besitz gelangte und unter denen er mehrmals sich vererbte. Aber Karl Johann Heinrich von Gaisberg würt. Kammerherr und Oberforstmeister (geb. 1718, gest. 1783), verkaufte den 2. Juli 1751 einen Theil von Klein-Bottwar und Schaubeck für 450 fl. Pension an den Herzog Karl von Württemberg. Den Eltershofischen Antheil an beidem hatte erhalten seine Schwester Elisabeth Marie Charlotte von Gaisberg (geb. 1720, gest. 1772), seit 1741 Gemahlin des französischen Hauptmanns von Haindel, ihn jedoch bereits den 18. April 1749 für 150 fl. Pension gleichfalls an Herzog Karl von Württemberg veräußert.

Einen Rest erwarb den 30. Jan. 1765 Eberhard von Kniestädt (ein verdienter württembergischer Staatsmann, zeitweiliger Kammerpräsident, † 1794) von dem genannten Karl Johann Heinrich von Gaisberg, und im Verein mit seinen Brüdern Christian Wilhelm und Ludwig Friedrich Alexander erkaufte er von dem Herzog Karl Eugen den 17. Oct. 1765 für 42.000 fl. und ihren Antheil an Heutingsheim auch das übrige von Schaubeck und Klein-Bottwar mit hoher und niedriger Obrigkeit und Jagd, dem reichslehnbaren Blutbann, Umgeld, Patronatrecht und Zehnten.

Diese drei Brüder starben unvermählt und vererbten solchen Besitz auf Karl Ludwig von Kniestädt, badischen Geheimen Rath, † 1815 (Sohn ihres vor ihnen verstorbenen Bruders) und nach dessen Tode auf den Sohn ihrer Schwester Eberhardine Louise, Franz Karl Eberhard von Schacht, † 1817 (seit 1815 genannt v. Schacht-Schaubeck), dessen Vater bereits den Namen und das Wappen von Kniestädt angenommen hatte. Als dessen Enkel Karl 1853 unvermählt gestorben, kam Schaubeck nebst dem kniestädtischen Antheil von Kleinbottwar einschließlich des Kirchenpatronats an dessen mütterliche Oheime, die Freiherren Joseph und Felix Friedrich von Brusselle, von denen der letztere, k. k. österreichischer Oberst und Kämmerer a. D., dem älteren Bruder dessen Hälfte 1856 abkaufte und nunmehr Alleinbesitzer ist.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0235.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)