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dient nur noch zu Weinberg-Mauern. Die Steine gehen auch nach Augsburg, München, Frankfurt a. M., Lauingen, Günzburg und Hohenzollern, wo auch, zu Ausschmückung des Schlosses, Statuen aus dem feinkörnigen Keuper-Sandstein gemeißelt wurden. Der Werth der gebrochenen Steine hat schon in einem Jahre 100.000 fl. betragen; das gewöhnliche Quantum der Ausfuhr wird jedoch nur zu 3000 fl. jährlich angegeben. Die Steinbrüche gehören, mit wenigen Ausnahmen, hiesigen und Canstatter Steinhauer-Meistern, welche Bestellungen von Bau-Unternehmern, Steinmetzen und Bildhauern ausführen.

Fegsand wird aus den weicheren Schichten des grobkörnigen Keuper-Sandsteins gewonnen. Grubensand zur Mörtel-Bereitung liefern die Gruben bei Heslach, den Tuffsand die Äcker in Stöckach. Der S. 46 erwähnte Umbra wird an Kaufleute verwerthet. Lehm zum Bauen liefert in den nöthigen guten Massen der Diluvial-Lehm S. 39 u. f. Die nicht ergiebigen Gyps-Brüche sind verlassen worden.

Die Markung hat 202/8 M. Steinbrüche und 21/8 M. Thon- und Sand-Gruben.

b. Pflanzenbau.
1. Verhältnisse im Allgemeinen.

Von den 94403/8 M., welche die Markung umfaßt, kamen nach der im J. 1827 vorgenommenen Vermessung

Von 100
Morgen der
Gesammt-Fläche
treffen
auf Hofstätten und Gebäude 2921/8 M. 3,0900000
auf Gärten und Länder 10382/8 M. 11,0000000
auf Äcker 14972/8 M. 15,8600000
auf Weinberge 21751/8 M. 23,0400000
auf Wiesen 7177/8 M. 7,6100000
auf Waldungen 30317/8 M. 32,1200000
auf Weiden 172/8 M. 0,1800000
auf Öden 1574/8 M. 1,9100000
auf Steinbrüche 202/8 M.
auf Thon- u. Sand-Gruben 21/8 M.
auf Gewässer 324/8 M. 0,3400000
auf Straßen und Wege 4582/8 M. 4,8500000
94403/8 M. 100,0000000

Von der ganzen Fläche sind demnach 54456/8 M. oder 57,68 Proz. landwirthschaftlich benützt. Daneben nehmen die Waldungen mit 3031 M. noch fast 1/3 der Markung ein.

Zur Zeit der Vermessung war das Grund-Eigenthum in 11.976 Parcellen getheilt, wovon eine durchschnittlich 78/100 Morgen im Meß hatte. Von der Boden-Fläche waren im Eigenthum

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0205.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)