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betrieben neuerlich das Geschäft fabrikmäßig. – Knopfmacher 1727 14, 1760 14, 1816 12, 1841 12, 1852 8 M. 12 G. – Kürschner 1654 8, 1727 6, 1760 5, 1816 5, 1841 4, 1852 7 M. 11 G. – Leistschneider 1788 1, 1841 2, 1852 2 M. 1 G. – Perlmutterknöpfe fabricirt Carl Mahle. – Putzmacherinnen 42 M. 53 G. E. L. Lindauer fertigt mit 7 w. A. seit 1838 künstliche Blumen, die auch nach Rußland gehen. – Eine Brüderschaft der Schneider und Tuchscheerer findet sich 1484, eine Ordnung 1530, die wegen grober Ungebühr der Zunft-Genossen 1560 cassirt, und erst 1578 erneuert ward; 1741 wieder Klagen, daß sie so viel „für die Scheere ersparen“; 1639 54, 1654 69, 1673 74, 1682 82, 1727 135, 1757 152, 1760 149, 1788 148, 1810 146, 1814 177, 1852 165 M. 282 G., wovon 16 M. 14 G. in den Weilern. Das größte Geschäft hat Kleider-Händler Haag, mit 36 G.; er fertigt jährlich für 50–60.000 fl. Kleider, und zahlt etwa 10.000 fl. Arbeitslohn. – Schneider-Nähterinnen waren 1799 noch keine, 1814 20, 1852 17 M. mit 31 G. vorhanden. – Die Sattler und Riemer erhielten 1579 eine Ordnung; 1727 9, 1760 11, 1798 17, 1810 29, 1841 33, 1852 36 M. 81 G. Zu erwähnen Otto Nägele, der zugleich die Wagen-Fabrication betreibt (s. Wagner). – Die Schuhmacher erhielten 1588 eine Ordnung; 1350 10, 1654 46, 1685 80, 1727 137, 1760 145, 1788 166, 1810 168, 1816 170, 1852 159 M. 359 G. – Seckler und Mützenmacher 1635 3, 1654 5, 1727 12, 1760 11, 1789 23, 1810 22, 1841 22, 1852 27 M. 31 G. – Die Stroh-Hut-Fabrik von Knoblauch beschäftigt auswärts 150 A., worunter 80 Kinder unter 14 J. – Strumpfstricker 1697 4, 1727 5, 1742 6, 1754 10, 1852 1 M. – Wattmacher 1852 4 M. 2 G. 1

Über die Weberei sind aus dem Anfange des fünfzehnten Jahrhunderts Anordnungen für die Schau des Linnen- und Wollen-Tuches unter einem Zunftmeister und Zwölfern vorhanden, welche die guten Tuche mit Siegeln versahen. Graf Ulrich nahm 1474 die hiesigen Tucher gegen Benachtheiligung auf fremden Märkten in Schutz. Die Brüder und Schwestern des Wollen-, Linnen- und Schleier-Webens erneuerten 1493 eine Verbindung, welche Meister und Knappen, Meisterinnen und Mägde erwähnt. Die Leineweber erhielten 1509 eine mit angrenzenden Ämtern gemeinschaftliche Ordnung nebst Zunft-Gericht; 1727 nur noch 15, 1760 14, 1774 13, 1810 14, 1816 15. 1852 7 M. 2 G. C. und H. Seemann (Lo. B.) fabriciren seit 1845 leinene, nach irischer Art appretirte, Waaren auf 120 auswärts gehenden Webstühlen; Absatz hauptsächlich nach Nordamerica und Westindien. Lang und Seitz Leinen-Damaste. – Die Tuchmacherei nahm seit 1662 ab; 1721 8, 1730 13, 1774 6, 1799 3, 1810 4, 1816 5, 1852 3 M. 1 G. – Tuchscheerer, 1675 von den Schneidern getrennt, 1665 4, 1698 5, 1730 6, 1774 4, 1788 2, 1810 3, 1816 3, 1852 5 M. 4 G. – Die Zeugmacher erhielten 1650 eine Ordnung, 1678 13, 1727 13, 1760 4, 1774 3, 1810 2, 1816 2, 1852 0. – Seiden-Weber 1852 2 M. 3 G. Haid und Spring (W) betreiben eine größere Anstalt auswärts. – Näh-Seide fabricirt Chr. Kick. – Mit leinenen, baumwollenen und seidenen Geweben beschäftigt C. Faber hier 18 und auswärts gegen 180 Webstühle. Absatz Deutschland und die Schweiz. Her. Rau fabricirt leinene und halbwollene, Conr. Merz leinene und baumwollene Waaren; Chr. Landauer auswärts Teppiche; Fr. Schultheiß baumw. Schirmzeuge, 14 A.; H. Neuburgers Söhne betreiben seit 1851 Stickerei und Weberei in weißen Waaren, größtentheils auf dem Lande, wodurch 18 Weber und 600 Stickerinnen, davon 300 unter 14 Jahren mit

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Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0231.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)