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wurden unentgeltlich aufgenommen; für 544 ist volles und für 67 ein ermäßigtes Kostgeld entrichtet worden. Außerdem wurden nach einem 1849 mit den hiesigen Zünften getroffenen Vertrage, der den Lehrjungen derselben gegen eine jährliche Einlage von 48 kr. unentgeldliche Aufnahme sichert, 313 Lehrjungen, und nach einem weiteren Vertrage mit dem Amts-Oberamte Stuttgart gegen eine nicht ganz die Hälfte des Kostgeldes erreichende Vergütung 114 Angehörige desselben aufgenommen.

Große Verdienste um die Anstalt hat sich der 1851 gegründete Frauenverein für die Olga-Heilanstalt erworben. Er besteht aus 8 Mitgliedern, welche dieselbe mittelst regelmäßiger Besuche zu überwachen und durch Gewinnung neuer Freunde und Beförderer die Theilnahme zu erhöhen zu suchen haben.

Von 1852/53 betrugen die Einnahmen der Anstalt 5352 fl., worunter 523 fl. Kostgelder, 178 fl. Versicherungsbeiträge, 3986 fl. freiwillige Beiträge und Legate, 300 fl. ständiger Beitrag von der Stadt; die Ausgaben 5330 fl., darunter 413 fl. für das Dienstpersonal, 1545 fl. für Verköstigung (an 1825 fl.), 434 fl. für Medicamente (an 574 fl.), 1318 fl. zurückbezahlte Capitalien, 328 fl. Zinse. Die Bildung eines Grundstockes wurde möglich gemacht durch die ursprünglich zu einem Leichenhause bestimmten Beiträge, welche, nachdem der Plan verlassen worden, von den Beitragenden hierher übergeben wurden mit 3901 fl., wozu als Geschenke kamen: von dem Könige 2000 fl., von der Königin 200 fl., von den K. Prinzessinnen Marie und Sophie je 100 fl.[1] Das Vermögen besteht in dem Hause (20.936 fl.) und 4297 fl. Capitalien, die Schuld in 16.096 fl., worunter 10.000 fl. unverzinsliches Anlehen vom Staate.

Das S. 176 beschriebene Gebäude des Garnisons-Hospitals[2] enthält im ersten Stock auf der linken Seite die Zimmer des Hospital-Unterarztes, des Aufwärters, der Köchin, eine große


  1. Fernere Beiträge und Vermächtnisse über 100 fl. sind: von dem Könige 2950 fl., von der Königin 1040 fl., dem Kronprinzen 435 fl., der Frau Kronprinzessin 3010 fl., dem Großfürsten Constantin von Rußland 200 fl., dem Kaiser Alexander II. von Rußland 575 fl., den Großfürsten Nicolaus und Michael von Rußland 300 fl., der Centralleitung des Wohlthätigkeits-Vereins 350 fl., der Stadt 2200 fl. (jährl. Beiträge), C. E 556 fl., S. E. 400 fl., einem ungenannten Bürger 200 fl., Commercienrath v. Jobst 250 fl., K. 200 fl., Werkmeister Held’s W. 200 fl., S. 201 fl., Frau v. Thun, Lotterie-Ertrag, 501 fl., O. E. 400 fl., Maier in Hildburghausen 111 fl., Y. 500 fl., F. F 199 fl., Louise Keller, ledig, 203 fl., Ertrag eines Dilettanten-Concertes 150 fl., Henr. Sonntag von einem Concert 150 fl., Bankier Mohr Benedict 250 fl., Kaufmann J. Chr. Haueisen 200 fl., Hofbank-Kassier Götz 1500 fl., Partic. Malvieux 200 fl. Im Ganzen bis 30. Juni 1853 19.114 fl.
  2. Verfaßt von General-Stabsarzt Dr. v. Klein.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0318.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)