Seite:OberamtEllwangen 175.jpg

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 oder:
„Habene, Habene, gang ra,
Oder ich schmeiß dich in Brunnen na,
Da fressen dich die Kroten und Frösch,
Älles, was im Brunnen drunten esch.“

Von Raubvögeln werden nur Hennensperber und Taubensperber genannt, „Habicht“ ist nicht bekannt.

Wenn die Kinder einen solchen sehen, singen sie:

„Hennensperber, Schura,
Dein Häuslein brennt schon lang a,
’s sind sieben junge Täublein drin,
Hend alle rothe Käpplein auf.“

 oder:

„Hennensperber rother (großer) Dieb,
Wären dir meine Gänslein lieb,
Die jungen wie die alten,
Morgen wollen wir dich spalten.“

Die Wachtel schnarrt:

„Sechs Paar Weck, sechs Paar Weck, sechs Paar Weck.“

Der Fink pfeift:

„Schütt, schütt, schütt!“

Der Emmerling:

„Bäuerle, Bäuerle, laß mich auf dein Mist!

An einem kalten Apriltage singt die Drossel:

„Es schneit, es schneit!“

Der Staar antwortet:

„Das glaub ich, das glaub ich.“

Von Spottgedichten sind folgende sehr gebräuchlich:

Dort unten in dem Gmünder Land,
Da geht der Schneck auf Stelzen,
Die Spatzen hend Pantöffeln an,
Man sieht sie wunderselten.

Der Einsiedler von Gmünd
Hat’s Beten nit kennt,
Hats’s Påter (den Rosenkranz) wegg’schmissen,
Ist den Mädle nochg’rennt.

Bei den Gmünder
Ist nicht viel dahinter.

Päule Päule,
Pupp, pupp, pupp,
Was hast gessen?
Wassersupp.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_175.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)