Seite:OberamtEllwangen 198.jpg

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sind). margə friə håtts me gfråərə, abər hanent non net (Ablehnung), iəz wurd’s schenan wǟdər[ws 1] heißt es, wenn bei Tisch alle Schüsseln vollständig geleert sind. Der ist gut nach dem Tod schicken, oder: kommt zu spät in den Himmel = ist überaus langsam. Dasitzen wie gott vərlåss me net (so kummervoll, trostlos). hanent wurd’s å[ws 2] non nâcht wiə an dər kirwə es wird schon kommen (wenn man auf etwas wartet). d’ kirwə ischt schonan gwässt es ist zu spät, iəz kommt’s əm wiə əm altə wəib ’s danzə nach langem Besinnen fällt ihm das Gewünschte ein. ’s ischt mər våərgangə ich habs geahnt. romschtəigə wiə d’ henn vår dâg (so stolz), iəz wurd mərs andərscht ich glaub’ es nicht, was du sagst. ’s gått an mîr ra ich habe darunter zu leiden. In einen hineinsehen (auch mit dem Zusatz: wie in einen Spiegel) = zu nachsichtig sein, besonders gegen die Kinder. dər (de) schenanscht putzt’s liəcht (Aufforderung, das Licht zu putzen). Da geht’s zu wie im ewigen Leben (so jubelvoll).

Sprichwörter: Der Gaul, der den Haber verdient, frißt (kriegt) ihn nicht. Wenn der Bettler auf den Gaul kommt, so reitet er ihn zu tod. Unser Herrgott läßt der Geis den Schwanz nicht zu lang wachsen, sonst thät sie drauftreten oder: sich die Augen ’rausfitzen. Nach dem Käswasser kommt nichts Gutes. Wenn unser Herrgott einen Narren machen will, macht er einen Witwer. Wer lang fragt, geht lang irr. Regnet’s nicht, so tröpfelt’s doch. Wie man ißt, so schafft man. Es ist ein schlechtes Essen um ein Tischtuch = das Tischtuch ist Nebensache beim Essen. In der Mühle sagt man’s zweimal. Das ist, wie wenn der eine hebt und der ander’ läßt nicht fahren. Speikinder, Gedeihkinder, oder: ein speiig’s Kind, ein gedeihig’s Kind. Wann’s dem Juden nicht wohl ist, dann pfeift er. Wo unser Herrgott eine Kirche hinbaut, setzt der Teufel ein Wirthshaus daneben.

du manen liəbər, du manen guətər,
     o du allərbeschtər,
wann du witt manen schwågər[ws 2] wärrə,
     həirat du manen schweschtər.

mädəle, mach’s lädəle zuə,
’s kommt ə zigaënərbuə,
nemmt de bəi daënər hand,
fiərt di ens zigaënərland.


Anmerkungen [WS]

  1. In der Vorlage steht statt des ǟ ein ä mit Zirkumflex, im Zeichensatz nicht verfügbar.
  2. a b In der Vorlage steht statt des å ein å mit Zirkumflex, im Zeichensatz nicht verfügbar.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_198.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)