Seite:OberamtEllwangen 307.jpg

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insbesondere die fraischliche oder malefizische Obrigkeit. Mit dem Anfall Ansbachs an Preußen im Jahr 1791/2 kam dieser Besitz an das preußische Königshaus, welches ihn alsbald wiederum noch etwas erweiterte. Wie das übrige Amt Crailsheim wurde er im Jahre 1805/6 zunächst bayrisch. Er ist bereits S. 4 angegeben, dazu kam vorübergehend Besitz zu Stödtlen, Dambach, Eck, Ober- und Unterbronnen, Bergheim, sowie auch noch später nach einer Quelle noch einige Unterthanen zu Zipplingen. – Nur vorübergehend war auch schon in älterer Zeit der Besitz des herzoglich bayerischen Hauses zu Lippach und Wörth; derjenige der Grafen, späteren Herzoge von Württemberg von größerer und bleibender Bedeutung nur zu Jagsthausen, vorübergehender zu Rattstatt, sowie zu Neuler, Schwenningen, Steinbühl (Steinenbühl, oder Vorder-Hinter-Steinbühl), derjenige des herzoglich teckischen Hauses, wohl Erbe der truhendingischen Familie, zu Geislingen.

Von gräflichen Geschlechtern kommen in Betracht die Adelmann (siehe unten), die Fugger mit Rattstatt und Schwenningen, die Helfenstein mit Weiler bei Dalkingen, desgl. zu Jagsthausen und Stocken, die (später Fürsten) Hohenlohe zu Bronnen, die Schenken, in der Folge Grafen von Limpurg, sowie deren verschiedene Allodialerben (s. unten), die Dillingen vielleicht zu Eck und Jagsthausen, ja vielleicht schon die alte im 12. Jahrhundert ausgestorbene Grafenfamilie der sog. Udalrichinger (Grafen des Argen- und Linzgaus) zu Geislingen.

Von weiteren Adelsgeschlechtern, deren Besitz im Oberamt übrigens meistens nur vorübergehender Natur war, sind – abgesehen von dem Besitz des bereits genannten heimischen Adels – namentlich zu nennen die jeweiligen Besitzer der mit ihrem namengebenden Hauptort dem Oberamt Aalen zugehörigen Herrschaft Adelmannsfelden. Ursprünglich ohne Zweifel der Familie von Adelmann zustehend kam diese Herrschaft im 14. Jahrhundert vorübergehend an die Grafen von Oettingen, den 14. Februar 1361 durch die beiden Grafen Ludwig (VIII. und X.) mit den Widumhöfen und Kirchensätzen zu Adelmannsfelden und Eschach (O.A. Gaildorf), wie sie dieselbe von ihrem Vetter Graf Albrecht († 1357) erhalten hatten, um 4000 Pfd. Hllr. an die Abtei Ellwangen, worauf sie jedoch Abt, Dekan und Kapitel bereits den 7. Januar 1380 schuldenhalber um 3600 fl. an Ida von Weinsberg, Witwe des Schenken Konrad von Limpurg, verkauften. Allein Limpurg verpfändete sie, übrigens unter

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_307.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)