Seite:OberamtEllwangen 546.jpg

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mit dem Bau an Äckern, Wiesen und Weiden, Gülten und Zehnten, sodann Gülten, Renten, Gefälle, Nutzungen, Leute und Güter in den Weilern und Höfen, Geiselbrechtshofen (Geifertshofen OA. Gaildorf), zum Windberg, zu Kottspiel, Kammenstatt, Holenstein, zum Treutlershof, zu Fronrod, Hattinsperg, Hohentann dem mindern, zu Mullin, zu Vln (Uhlenhof), zu Birken (Birkhof), zum Geyselrod, zu der Holzmühle, zum Rosenberg, zu Unter-Knusheim, zu der Linden und zu Vlberg (Vorder-, Hinter-Uhlberg, OA. Crailsheim), Wiesmad und Weide zu dem Surnberg mit samt dem Wiesmad zum Scheffer,“ samt allen Zugehörungen, wie es scheint im Pfandbesitze des Thannenburger Vogts Wilhelm von Vellberg, verkauften Propst Albrecht, Dekan Georius und das Kapitel mit Bewilligung des Grafen Ulrich von Württemberg als Schirmers des Stifts den 6. Juni 1463 um 4000 fl. an Heinrich von Stetten von Haldemarstetten (Haltenbergstetten), Stettner genannt, und seine Frau Anna geb. von Hartheim als Lehen und unter der Bedingung, im Fall der Beabsichtigung einer Veräußerung es zuerst dem Propst anzubieten. Bereits am 28. September 1472 kaufte jedoch der Propst die Herrschaft fast in demselben Umfange – nur einige wenige Orte werden jetzt nicht mehr genannt – von des früheren Käufers Sohn Anthoni um die gleiche Summe zurück, wobei ein jährliches Leibgeding von 100 fl. für Anthoni verabredet und an den 4000 fl. nachgelassen, dem Verkäufer am folgenden Tage auch noch eine Wohnung zu Ellwangen und verschiedene sonstige Vergünstigungen eingeräumt wurden.

Im Jahr 1552 gab Herzog Christoph von Württemberg dem Weinsberger Amtmann Bernhard von Thalheim bei seinem Streit mit Ellwangen Befehl, das Schloß Tannenberg einzunehmen und mit gehöriger Besatzung zu versehen, wozu er, weil das Dorf Tanne mit 50 deutschmeisterschen Pferden besetzt war, aus den Ämtern Neustadt, Möckmühl, Murrhard und Backnang die nöthige Mannschaft nehmen sollte (Sattler, Herzoge 4, 46).

Im Jahr 1793 wurden die meisten Güter vom Schlosse weg an Unterthanen verkauft, nach Aufhebung des Amts Thannenburg infolge der Säkularisation Ellwangens diente der Fruchtkasten dem Kameralamt Ellwangen als Speicher für Gülten und Zehenten der Umgegend, der Kastenmesser bewohnte das Kornhaus, der Förster bezog die Amtmannswohnung im Schloß, später das Maiereigebäude, da das Schloß, für dessen Erhaltung längst nichts mehr geschah, dermaßen in Zerfall gerieth, daß das

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 546. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_546.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)