Seite:OberamtEllwangen 559.jpg

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Mahlmühlen und drei Sägmühlen. Aus 300 Morgen Weiden bezieht die Gemeinde jährlich 500 M., 700 Morgen Nadelwald sind an die Bürger verteilt. Die Kirchenstiftung beträgt 10.300 M., die Armenstiftung 3400 M., die Schulstiftung 1200 M; die Kapellenpflege Senzenberg besitzt 500 M., die in Heilberg 300 M. Früher soll ein bedeckter Gang von der Kirche durch die Friedhofmauer nach dem ursprünglichen Frauenkloster geführt haben.

Der Ort, früher auch Byllerzell, Bylerzell, -zelle, Pilerzel, Bilerzelle, Wilercelle geschrieben und urkundlich im J. 1359 (s. u.) erstmals erwähnt, verdankt seine Entstehung ohne Zweifel einer kleinen mönchischen von Ellwangen ausgehenden Niederlassung und blieb auch in der Folge fast durchaus kloster- bezw. propstei-ellwangisch. So waren nach der Topographia Ellvacensis vom J. 1733 hier 5 Bauern, 9 Halbbauern, 5 Löhner, 8 Söldner (zus. 27) Unterthanen des fürstlich-ellwangischen Amts Thannenburg, hallisch [Amts Vellberg] war, wie auch in der Folge, nur die Mühle.

Sonstigen Besitz betreffend werden z. B. im J. 1368 12 Pfd. Hllr. Gelds zu Mangoldshausen und Bühlerzell und das Gericht daselbst und das Drittel und Zwölftel des Zehnten zu Sinzenberg als adelmännisches Lehen von Ellwangen (Gabelk.) und hiesige Eigenleute, wie auch verschiedener Besitz zu Wald, dem vorderen Wald, Heilberg, Kammerstatt, Mangoldshausen, Schönbronn, Steinenbühl, dem Hof zu den Geren, beim Verkauf der Herrschaft Adelmannsfelden durch das Kloster Ellwangen an Ida, die Wittwe des Schenken Konrad von Limpurg, am 7. Januar 1380 als zu dieser Herrschaft gehörig genannt, worauf Limpurg noch bis 1578 hier beträchtliche Rechte hatte (s. unten). Weiter erscheint Heinrich von Schwöllbronn (OA. Oehringen), Bürger zu Hall, im J. 1380 im Besitz eines hiesigen Guts, wurden 2 Theile am Gericht dahier nach einer Bestätigung vom J. 1403 von der Familie von Kottspiel zu einer Kaplanei in Kottspiel verwandt (S. 554), hatte Konz von Adelmann den 3. September 1401 und seine Familie überhaupt bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts einige Güter sammt dem halben Zehnten, in letzter Zeit auch dem Harzholz dahier, von Ellwangen zu Lehen, verkaufte Reichserbschenk Wilhelm von Limpurg den 21. Mai 1548 zwei Stücke Holz bei Bühlerzell, den Aichperg (Eichberg) und „am grünen Holz“ für 200 fl. an den hiesigen Pfarrer Leonhard Lutz von Wertingen, welcher sie den 22. Febr. 1550 um 250 fl. an den Propst Heinrich weitergab, besaß endlich im J. 1706 das Kapitel Ellwangen 2 Unterthanen hier.

Der Flecken wurde den 4. Oktober 1610 von Seite des Propsts Johann Christoph dem Wilhelm Sturmfeder zu

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 559. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_559.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)