Seite:OberamtEllwangen 640.jpg

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Vater Hans Weydenbach den 11. Mai 1442 ihre von Agnes von Kotspühel Hansens Ehewirthin sel. ererbte Hälfte an einem ellwangischen Lehen um 30 fl. einen Ort, sowie Hans Schenk von Schenkenstein den 13. April 1443 seine Hälfte an demselben um 78 fl. Rh. an Wilhelm Adelmann, derselbe den 17. Mai 1455 seinen Lehenbesitz dahier und zu Pommertsweiler um 250 fl. an Jörg Adelmann verkauften. Seit dem 3. Sept. 1401 wurden denn auch Glieder der Familie Adelmann von seiten Ellwangens mit hiesigen Gütern belehnt, bis den 15. Juli 1643 Wilhelm Christoph Adelmann seine zwei Erbhöfe und sieben Erblehen sammt 25 Jauchert Walds das Geschöl genannt dahier, sowie seinem Besitz zu Bronnen theils gegen Leistungen in Geld theils gegen anderen Besitz an das Kapitel Ellwangen verkaufte (vergl. S. 634), nachdem der Propst bereits am 29. Mai d. J. unter Vorbehalt der hohen fraischlichen Obrigkeit auf die Lehen- und Grundeigenschaft der Güter verzichtet hatte.

Ein hiesiges Gut stiftete Jungfrau Katharine von Adelmannsfelden schon vor dem Jahre 1401 unter Vorbehalt lebenslänglicher Nutznießung an den Heiligen zu Adelmannsfelden (Wirt. Franken 7, 236); Streitigkeiten zwischen dem Kapitel Ellwangen, welches damals schon alle Obrigkeit hier hatte, und Wilhelm Adelmann wegen der Wirthschaftsgerechtigkeit der adelmannischen Unterthanen dahier wurden durch einen Vergleich vom 28. Januar 1568 beigelegt.

Im J. 1733 gehörten zum Kapitelamt 5 Bauern, 4 Halbbauern, 6 Löhner, 1 Söldner (zus. 16), zum fürstlichen Ammanamt 3 Löhner, ritterschaftlich vohensteinisch war 1 Löhner, und im Anfang des 19. Jahrhunderts wurden hier 7 kapitelische, 4 propsteiliche, 1 von vohenstein-gemeinschaftlicher (4 Seelen), später wenigstens zu den Limpurger 5/9 gehörig (vgl. Röder a. a. O. S. 93), 9 andere ritterschaftliche Unterthanen gezählt.

In kirchengeschichtlicher Hinsicht stifteten den 26. Februar, 1. März 1361 Abt Kun, Dekan Ulrich und der Konvent von Ellwangen zu einer täglichen Messe in der St. Nikolauskapelle dahier, einem Filial der Kirche zu Neuler, ein hiesiges Gut unter der Bedingung, daß die Gemeinde dem betreffenden Priester ein Haus bauen, dessen Äcker in Bau erhalten, ihm Holz reichen und die Grundstücke besorgen, sowie daß, wenn der Priester nicht mehr bestehen könnte, das Gut der Abtei wieder anheim fallen solle, den 21. Januar 1367 statteten sie die hiesige Kaplanei noch reichlicher aus, bestimmten auch die Rechtsverhältnisse derselben und insbesondere ihre Beziehungen zur Pfarrei Neuler genauer. Den 26. Juli 1376 verkauften Hermann von Kotspühel und seine eheliche Hausfrau Hedwig gesessen zu Ramsenstrut an die Kaplanei um 70 Pfd. Hllr. das Steinbühellehen; wegen desselben entstand später Streit zwischen dem hiesigen Frühmesser und Jörg von Kotzspühel, der letztere

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 640. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_640.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)