Seite:OberamtEllwangen 697.jpg

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Einkommen, insbesondere Gülten, auch Zehnten, bezog die Propstei im J. 1344 namentlich zu Hohenberg (auch Tafern, Dorfrecht), Mühlen (d. h. Willa), Zumholz, Schönenberg (vergl. S. 641), Hütten, Mayerhorant, Lutstruth (OA. Aalen), Wernhersberg (vergl. S. 565), Onolsfeld (Onatsfeld OA. Aalen), Gaishardt, Wiprechtshofen (Weipertshofen OA. Crailsheim), Rechenzell, Raben (= Hof), Wütenbrunnen, Geiselroth, Rosenberg, Birken, Bösingen, Himmlingen (OA. Aalen), Morbach, Einsiedel, Ellwangen, im J. 1369 noch weiter zu Vordersteinbühl. Ablaßbriefe erhielt die Kirche den 27. Okt. 1332, 10. Juni 1489, die St. Jakobsbruderschaft dahier den 14. Aug. 1516.

Noch den 17. April 1435 war in einem Spruchbriefe zwischen Abt Johann, Dekan und Konvent von Ellwangen festgesetzt worden, wegen der Propstei Hohenberg solle es bei dem alten Statute verbleiben, allein wohl spätestens zur Zeit der Umwandlung des Klosters Ellwangen in eine Propstei wurde auch die Propstei Hohenberg in eine einfache Pfarrei umgewandelt. Im J. 1471 soll der erste Pfarrer Haßmann eingesetzt worden sein, in den Jahren 1476 und 1484 aber wird jedenfalls nur noch die St. Jakobs-Pfarrkirche zum Hohenberg genannt. Nach einem Vergleiche zwischen Propst Otto und Dekan und Kapitel Ellwangen vom 7. Sept. 1557 sollte die hiesige Pfarrei, nachdem die letzteren sie eine Zeitlang durch eine Person des Stifts und Chors hatten versehen lassen, in Zukunft durch einen eigenen Pfarrer ohne deren Beschwerde verwaltet werden. In den Jahren 1626 und 1627 wurde sie während einer ansteckenden Krankheit von Ellwangen aus versehen, 1627–1629 wegen Kriegszeiten von dem Pfarrer zu Jagstzell; 1635 mußte der Pfarrer vor den Schweden fliehen und erst 1659 wurde wieder ein neuer eingesetzt. – Bis 1858 war königliches Patronat, an dessen Stelle nunmehr bischöfliche Kollatur trat.

Mehrere Eigenleute des Klosters Ellwangen, welche zu St. Jakobsaltar in Hohenberg gehörten, nahm Graf Heinrich von Werdenberg den 10. Sept. 1333 auf Bitte des Abts in seinen Schutz und Schirm. – Unbedeutender Besitz gehörte im J. 1380 zur nunmehr limpurgischen Herrschaft Adelmannsfelden (vergl. S. 548). – Eine Schenke war im J. 1480 Lehen der Propstei Ellwangen. – Im J. 1621 wird ein eigenes Amt Hohenberg genannt, im J. 1733 aber erscheint Hohenberg mit 2 Bauern, 6 Halbbauern, 5 Löhnern, 10 Söldnern als Bestandtheil des fürstlichen Ammanamts.

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 697. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_697.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)