Seite:OberamtEllwangen 808.jpg

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Dinkelsbühl, 2 des (im J. 1558 säkularisirten und nunmehr öttingen-öttingischen) Klosters Mönchsroth, 1 Eigengut eines Bauern aber in des Klosters Schirm, wobei jede Herrschaft auf dem Ihrigen strafte. Im J. 1663 vertauschte Ellwangen seine 4 Güter dahier an Dinkelsbühl (S. 805). Zwar heißt es noch in einem fürstlich öttingischen Lagerbuch vom J. 1699: es befinden sich hier 2 fürstlich öttingische (OA. Mönchsroth), 3 ellwangische und 3 dinkelsbühlische Unterthanen, deren sämmtliche Herrschaften die hohe Obrigkeit beanspruchen, die Einwohner seien alle nach Segringen (bayr. AG. Dinkelsbühl) eingepfarrt, nur jene 2 öttingische Unterthanen jedoch gehen daselbst in die Kirche, die anderen seien katholisch und gehen nach Wörth, der große und kleine Zehnte gehöre ins Oberamt Roth, das Jagen sei zwischen Oettingen und Ellwangen strittig, allein die – zudem nicht genaue – Erwähnung ellwangischer Unterthanen dahier muß sich auf frühere Zeiten beziehen, weder die Topographia Ellvacensis vom J. 1733 noch die Prahl’sche Karte von 1746 gedenken solcher und im J. 1810 wurden hier 10 Familien als früher dem Spital Dinkelsbühl, 2 als Oettingen, 1 als der kath. Kirchenpflege in Dinkelsbühl zugehörig bezeichnet (im Ganzen 53 Seelen, wovon 24 evangelisch, 29 katholisch).

Nach dem Vergleich zwischen Ellwangen und Oettingen vom 10. Januar 1766 sollten die evangelischen Unterthanen zu Bösenlustnau und Schönbronn an katholischen Feiertagen Feldarbeiten verrichten dürfen wie seither.

Daß der Mönchsrother Propst Wilhelm von Lustenau 1450 bis c. 1460 (Steichele a. a. O. 3, 483) hierher zu beziehen sei, ist nicht sehr wahrscheinlich.

Brombach, Hof, 2 km südöstlich.

Brombach, heutzutage eine Mahlmühle und ein Bauernhof, wird in älteren Staatshandbüchern auch Brumbach, auf Karten Bronnhof geschrieben. In den Ellwanger Gültbüchern von 1339 und 1381 erscheint ein Hof und eine Mühle zu Branbach bald zwischen Muckenthal und Hintersteinbach (beide Gemeinde Ellenberg; der von Hintersteinbach herkommende Bach fließt an Brombach vorbei), bald zwischen Gerüt (Kreuthof) und Mitzendorf (Meizen), Hirtzebach (Hirschhof) aufgeführt, auch war Kloster Ellwangen in Folge der Inkorporation der Pfarrei Stödtlen im J. 1328 hier großzehntberechtigt. Diese ältere Form macht es wahrscheinlich, daß Brombach schon im J. 1024 in der Beschreibung

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 808. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_808.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)