Seite:Oberamt Welzheim 237.jpg

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8) Klaffenbach, früher Klapffenbach, Weiler mit 234 evang. Einwohnern, liegt an der Wieslauf, 1 St. nordöstlich von Rudersberg. Den großen- und Wein-Zehenten bezieht der Staat, der sich mit der Pfarrei Rudersberg, welcher der Heuzehent gebührt, in den kleinen Zehenten theilt. Die Markung mit 354 Mrg. ist für die Bevölkerung viel zu klein und diese daher auf Taglöhnen verwiesen. Eigene Schule. Hier war, wie wir zuvor sahen, schon 1245 das Stift Backnang begütert. Zur Kellerei gehörten, wegen der Herrschaft Waldenstein, 5 Lehen und die Mühle, dem Kloster Adelberg aber 2 Lehen und die Zehenten daraus. Die übrigen Zehenten standen dem Stift Backnang zu. Der Ort war ein Bestandtheil der Herrschaft Waldenstein.

Bei Klaffenbach lag noch 1593 der wahrscheinlich im dreißigjährigen Kriege abgegangene Hof oder Weiler „Zur Oedin.“

9) Königsbronnhof, Weiler mit 61 evang. Einwohnern, westlich 3/4 Stunden von Rudersberg, auf der Höhe gelegen. Den großen Zehenten und ein Zehent-Surrogat von den 2 Mrg. Weinbergen bezieht wegen des Stiftes Backnang der Staat, der sich auch mit der Pfarrei Rudersberg in den Heu- und kleinen Zehenten theilt. Der Ort zerfällt in den obern und untern Hof. Großes Areal und verhältnismäßig bedeutende Viehzucht. Einen dieser Höfe behielt sich (zuvor S. 236) 1459 das Stift Backnang vor. Der Name des Ortes scheint von einer einst berühmten Brunnquelle herzurühren. Alte Lagerbücher nennen Güter „beim Bronnen“ und einen Wald, genannt „im Sohl.“

10) Mannenberg, Weiler mit 289 evang. Einwohnern, liegt nördlich, 1 St. von Rudersberg, an der Grenze des OA. Backnang. Eigene Schule. Seit 1774 hat die Einwohnerzahl (mit 100) sich beinahe verdreifacht. Hier wurde schon 1568 Welschkorn gebaut. Zwei Lehen gehörten dem Kloster Adelberg, die es 1317 von Friedrich von Urbach erkauft hatte, und zwei Höfe der Herrschaft Waldenstein, unter deren Hohheit der ganze Ort stand.

11) Oberndorf, Weiler mit 591 Einwohnern, worunter 8 kath. nördlich, an der Wieslauf, 1/4 Stunde von Rudersberg. Eigene Schule. Auch hier, wo die Einwohnerzahl 300 im Jahr 1774 betrug, hat sich dieselbe in 69 Jahren verdoppelt. Der Ort scheint aus Rudersberg hervorgegangen zu seyn, oder dieses sich bis hierher erstreckt zu haben, da er 1245 Rudolfesberg superius genannt wird (oben S. 235). Das Kloster Adelberg besaß 2 Lehen mit aller Obrigkeit, die es 1400 von Hans Nothaft gekauft hatte und in das Amt Steinenberg gehörten; 2 andere Lehen standen dem Heiligen zu Steinenberg, 11 Lehen aber der Herrschaft Waldenstein zu.

12) Sauerhöfle, Hof mit 7 evang. Einwohnern, im Walde,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_237.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)