Seite:Oberamt Welzheim 238.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

an der Wieslauf, auf der Markung von Klaffenbach, 3/4 St. von Rudersberg. Ist ganz unbedeutend.

13) Schafhaus, Haus mit 20 evang. Einwohnern, liegt auf der Markung des Hofes Waldenstein, am Fuß des Berges.

14) Schloßhöfle, Hof mit 15 evang. Einwohnern. Ein sogenanntes Forstgütchen, ganz nahe bei dem Burghöfle, mit dem es, als Zugehör von Waldenstein, stets alle Verhältnisse getheilt hat.

15) Seelach, Haus mit 14 evang. Einwohnern, liegt auf der Markung von Rudersberg, 1/4 Stunde davon entfernt.

16) Steinbach, Weiler mit 97 evang. Einwohnern, nordwestlich, auf dem Wald, an der Wieslauf, 5/4 Stunden von Rudersberg. Die Zehenten und andern Grundgefälle des Staates rühren von Adelberg her. Die Markung zählt nur 53 Morgen Feld. Dieser arme Ort (im Jahr 1774 – 51 Einwohner zählend), hat einer Glashütte sein Daseyn zu danken, welche Herzog Christoph hier „im Steinbach“ 1563 anlegen ließ. Damit der Hüttmeister 9 Monate des Jahres glasen könne, wurden ihm jährlich 10 bis 12.000 „Thüren“, deren jede 28 Scheuter halte, aus herrschaftlichem Walde zugesagt. In Kriegszeiten soll er mit seinen Knechten blos einen halben Wagen und ein Roß in’s Amt Rudersberg stellen, und im Ganzen 42 fl. Zins jährlich entrichten. Er hatte schon 1580 viele Arbeiter, die sich hier, im Ganzen 60 Personen, angesiedelt hatten. Weil aber über Verwüstung der Wälder geklagt wurde, so ward das Beholzungsrecht schon 1585 entzogen, und die Hütte ging ein.

17) Strümpfelhof, auch Strümpfel, Hof mit 16 evang. Einwohnern, im Walde, an der Wieslauf, nordöstlich, 1 Stunde von Rudersberg, an der Grenze des Oberamts Backnang. Ein unbedeutendes, stets mit Klaffenbach verbunden gewesenes, Gut.

18) Waldenstein, Weiler mit 38 evang. Einwohnern, östlich, 3/4 Stunden von Rudersberg, über dem Wieslaufthal. Die Grundgefälle stehen dem Staate zu. Kleiner Zehent besteht nicht. Der Ort liegt unter der zerfallenen Burg auf dem rebenumrankten Hügel. Die Markung ist aber nur 93 Morgen groß und die Güter sind von so schlechter Beschaffenheit, daß nur wenige gebaut werden, und der größte Theil als Grasboden liegen bleibt. Der hier wachsende Wein aber ist angenehm. Hier wurde General vom Holz geboren, s. Alfdorf.

Von der Burg Waldenstein sind nur noch wenige Trümmer übrig, deren Stärke aber auf die ehemalige große Bedeutendheit derselben schließen lassen. Wie Waldhausen, so war auch Waldenstein mit seinem Gebiete einst hohenstaufensch und wurde dann wahrscheinlich der Sitz einer verwandten Nebenlinie der Hohenstaufen. Wann

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_238.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)