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In’s Heu

Es hat ein Bauer ein junges Weib
Die blieb so gern zu Haus;
Sie bat gar oft ihren lieben Mann,
Er solle doch fahren hinaus,

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Er solle doch fahren ins Heu,

Er sollte doch fahren ins Hahaha-hahaha heidildei, Juchheisasa,
Er sollte doch fahren ins Heu.

Der Mann, der dachte in seinem Sinn,
Die Reden, die sind gut,

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Ich will mich hinter die Haustür stell’n,

Will sehen, was meine Frau tut.
Will sagen, ich fahre ins Heu,
Will sagen usw.

Da kam geschlichen ein Reitersknecht

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Zum jungen Weibchen hinein,

Und sie umfängt gar freundlich ihn,
Gab stracks ihren Willen darein:
„Mein Mann ist gefahren ins Heu“ usw.

Er faßte sie um ihr Gürtelband

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Und schwang sie hin und her;

Der Mann, der hinter der Türe stand,
Ganz zornig trat herfür.
„Ich bin noch nicht gefahren ins Heu“ usw.

Empfohlene Zitierweise:
Hans Ostwald (Hrsg.): Erotische Volkslieder aus Deutschland. Eberhard Frowein, Berlin [1910], Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostwald_Erotische_Volkslieder_aus_Deutschland.djvu/98&oldid=- (Version vom 1.8.2018)