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Murren. Schon entfielen ihr Klagen über ihr elendes Schicksal, über grobe Arbeiten, zu denen solche Hände nicht gemacht wären, und über Nichtschätzung ihrer Verdienste. Hartung starrte sein Weib an, verstand selten, was sie sagte, und konnte nicht errathen, woher ihr solche Gelehrsamkeit kam. Er schob die Schuld auf die Verführung einer Schlange; aber, daß sie ihm so nahe war, ahndete er nicht.

Bald verleidete Ilsabe ihrem Mann das Haus so, daß er sich nicht mehr um Weib, Kind und Wirthschaft bekümmerte, und auf den Feldern voll Unmuth umherirrte. Hier trafen den Einsamen einst sein Schwager Hiersche, und sein nächster Nachbar Probst. Anfangs wollte ihnen Hartung nicht zur Rede stehen. Aber sie, die längst schon, durch das Gerücht von einem blöckenden Gespenste, das aus dem Mönchenholz nach Hartungs Hofe zu gehe, aufmerksam gemacht, das Gespenst selbst beim Hereinschlüpfen in das Haus belauert hatten, sagten

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/214&oldid=- (Version vom 1.8.2018)