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Hier theilten sie ihren Raub, und die Aerndten der zerstreuten Bewohner des Landes, die sie für sich zu arbeiten zwangen bis auf das Blut, besonders bei den Burgfesten. Hieher brachten sie ihre Gefangnen, und die besten Töchter des Landmanns, die sie zum Hofe-Dienst raubten.

Hier schwelgten, und lärmten und tanzten die fahrenden Ritter lange Tage und Nächte hindurch. Und mit Schrecken hörte der ferne Wanderer oft, zwischen dem Lärm der Bunge[1] und der Drometen, das dumpfe Jammergeschrei derer, die in unterirdischen Hölen gemordet wurden. Menschliche Hülfe war hier umsonst; denn, mächtige verbündete Ritter schützten die Burg mit ihren Reisigen. Aber, zum Himmel stieg auf das Geschrei der Gewaltthat. Und, es nahte der Tag der Rache!


  1. Die ältere Pauke.
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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/254&oldid=- (Version vom 1.8.2018)