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seine Dienste anzubieten, die er auch zur Zufriedenheit der Landleute verrichtete. Besonders pflegte er die Hütung der Schaafe zu übernehmen, wenn die Schäfer, wegen der Schaafschur oder anderer Hindernisse, einen Gehülfen brauchten. Und so sah man den Alten bald bei dieser Heerde, bald bei jener.

In der Heerde des Schäfers Melle zu Neindorf fiel einst ein niedliches buntes Lamm. Der Unbekannte bat den Schäfer dringend, ihm dieses zu schenken, und wiederholte die Bitte alle Tage, aber vergebens. Es kam der Tag der Schur, und Melle brauchte die Hülfe des Alten. Mit Freuden hütete er seine Heerde. Aber, als Melle wieder zu ihr zurücke kam, fand er weder sein geliebtes buntes Lamm, noch den Alten, alles andere aber in Ordnung.

Der Unbekannte war verschwunden, und keiner wuste, wo er war. Nach geraumer Zeit stand er ganz unerwartet vor dem Schäfer Melle, der im Kattenthal seine Heerde

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/274&oldid=- (Version vom 1.8.2018)