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auf dieser Klippe, in ihren goldgelben geringelten Haaren.“

Als Beispiel solcher Sagen, die, auch in der neuern Periode, durch Zeitideen, bei dem Volk auffallenden[1] Ereignissen, veranlaßt wurden, entlehne ich, aus dem Beckerschen Taschenbuche von 1799, dem Inhalt nach, die Sage von dem Teufel in der Kirche, die eben der Landschaft angehört, welche die folgende Sammlung dargeboten hat, zumal da sich bei ihr die Geschichte des Entstehens der Sage, die man bei den meisten Sagen nur errathen kann, deutlich darstellt.

Im Anfang des achtzehnten Jahrhunderte verbreitete sich in mehreren braunschweigischen, magdeburgischen und halberstädtschen Dörfern und Städten, in der Gegend von Schöningen und am Elm, die Sage unter dem Volk: „Der Teufel habe in leibhafter Gestalt eine Diebesbande, die in die Kirche zu Neindorf, einem von Aßeburgischen Dorfe, eingebrochen hätte, verjagt. Die Diebe hätten ihm in der mondhellen


  1. lies auffallenden [statt auf allen den]. (Verbesserung)
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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/38&oldid=- (Version vom 1.8.2018)