Seite:P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768).pdf/115

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Segen und sandte es dann zurück. Nach Tisch, um 2 Uhr, ertönte der Lärm der Hörner und Pfeifen. Eine Gesandtschaft lud uns Missionäre ein, bei dem Sitze unter der königlichen Fahne Platz zu nehmen und den Spielen der Indianer zuzusehen.

Zuerst gaben sie ein Gefecht zu Pferde. Sie waren gräßlich bemalt, wie sie dies in jedem Kriege zu tun pflegen. Sie verfolgten sich, schossen Pfeile ab, die durch baumwollene Knöpfe an den Spitzen unschädlich gemacht worden waren, und rannten mit stumpfen Lanzen aneinander. Einige sprangen von den Pferden und zogen andere von den ihrigen herab, um sich selbst mit unglaublicher Schnelligkeit auf das fremde Pferd zu schwingen. Nach einer Weile stiegen alle von den Pferden ab und übergaben dieselben den alten Weibern zur Obhut. Nun begann ein Kampf zu Fuß. Sie teilten sich in zwei Haufen, die gegeneinander zogen. Knaben sammelten indes die im Treffen zu Pferde auf die Erde gefallenen Waffen und reichten sie den Heranziehenden dar. Diese, einander näher rückend, machten allerlei Stellungen und Sprünge, legten sich flach auf den Boden, liefen unter gellendem Geschrei in gebückter Haltung aufeinander zu. Dieses Ringen, Pfeileschleudern, Lanzenbrechen dauerte eine Zeitlang. Dann setzten sie sich wieder, um ein wenig auszuruhen, bis Trompetensignale sie aufs neue in den Scherzkampf riefen. Endlich ließ ich ihnen sagen, sie hätten uns genug Beweise ihrer Geschicklichkeit gegeben, nun sollten sie zu mir kommen, um die wohlverdiente Belohnung zu empfangen. Ich beschenkte sie dann alle mit Hüten, Mützen, Pferdezäumen, Hacken, Leinwand, Flanell, Messern, Nähnadeln, Schellen, Tabak, Korallen, Rosenkränzen und andern Kleinigkeiten, und ihre Freude äußerte sich in lauten Jubelrufen.

Dieses Fest war meinen Leuten der froheste Tag im Jahre. Die Kunde von ihm verbreitete sich nicht nur bis nach Santa Fé, sondern auch in die Wildnisse der Indianer. Der Kommandant der Stadt schrieb mir, er sei gesonnen, im künftigen Jahre selbst dieser Feierlichkeit beizuwohnen. Von den noch heidnischen Mokobiern kamen bei diesem Anlasse viele, auch aus weiter Entfernung; manche gewann ich so für meine Kolonie und dann für den Glauben an Jesus.

Acht Tage vor dem Feste des hl. Xaver schickte ich zwei Kaziken und zwölf Mann nach Santa Fé, um den Kommandanten