Seite:P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768).pdf/133

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dringende Vorstellungen über sein schroffes Benehmen mir gegenüber, und er wurde nachdenklich. Den folgenden Tag wohnte er wieder der heiligen Messe und der Christenlehre bei, besuchte mich in meiner Hütte und machte mir den Vorschlag, ihm beim Baue mit meinen Indianern zu helfen. Ich willigte natürlich ein und gab meine Vorarbeiten dazu her. Die Spanier jubelten, weil sie nun Hoffnung hatten, bald wieder nach Santa Fé zu kommen. Meine vierzig Indianer von S. Xavier beeiferten sich, ihre bereits erworbenen Kenntnisse in den verschiedenen Handwerken an den Tag zu legen. Am meisten freute es mich, daß der Kommandant mich ersuchte, den ganzen Bau nach meinen Ansichten anzuordnen. Er selbst hatte nun seine Freude am schnellen Fortschritt der Arbeit, lud mich fast täglich zu seiner Tafel und sagte mir viel Verbindliches, als in drei Wochen die Kirche und die Wohnungen des Missionärs und der Gemeinde vollendet waren.

Am Tage seiner Abreise geschah die feierliche Übergabe der neuen Reduktion auf folgende Weise. Alle Spanier und Indianer kamen beritten auf den Platz und stellten sich zu beiden Seiten der Kirche auf. Der Kommandant stand bei dem Gotteshause, ich zu seiner Rechten, Elebogdin zur Linken. Er nahm uns beide bei der Hand, ging mit uns vorwärts und sprach: „Ich, Franz Anton de Vera y de Muxica, als Bevollmächtigter der Krone übergebe dir, Florian Baucke, und gegenwärtigem Elebogdin im Namen Ihrer königlichen Majestät diesen Grund und Boden als eigentümlich; dies geschehe im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit.“ Während des Gehens raufte der Kommandant dreimal Gras vom Boden, gab es mir in die Hand, und ich mußte es in die Luft werfen. Mit diesen Gebräuchen war die ganze Sache abgetan, und uns gehörte ein Bezirk von zwei Meilen gegen Süd und vier Meilen gegen Nord, gegen Ost und West aber, soviel wir brauchten in der Weise, daß kein Fremder sich innerhalb dieser Grenzen ohne unsern Willen ansiedeln durfte. So wurde durch mich die Reduktion des hl. Petrus gegründet im Jahre des Herrn 1763.

Aus dem Eifer, mit dem ich in dieser neuen Mission arbeitete, schloß meine Gemeinde zu S. Xavier, ich würde nicht mehr zu ihr zurückkehren. Daher besuchten mich abwechselnd, und zwar ein ganzes Jahr hindurch, je dreißig bis vierzig Mann von St Xaverius. Sie zogen nach St Peter, blieben da einen ganzen