Seite:P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768).pdf/53

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Ariakaiquin mit zahlreichem Gefolge nahe vor der Stadt. Die Missionäre besuchten ihn und wiederholten, was sie früher seinen Untergebenen gesagt. Er erkannte die Verdienste der Jesuiten um andere Völkerschaften an, erklärte aber mit Bitterkeit, er halte die Spanier für falsche Menschen und fürchte, daß sie unter freundschaftlichen Worten den Tigersinn verbergen, mit dem sie dereinst ihre Väter erwürgt hätten. Die Vorstellung der Jesuiten, daß die Spanier nun anders wären, zwang dem Kaziken ein Lächeln und die Bemerkung ab, man werde auch den Patres nicht recht trauen, wenn sie so gute Freunde der Spanier seien. – Jedoch gewann man durch diese Unterredung wenigstens so viel, daß Ariakaiquin länger zu bleiben versprach, um das Betragen der Städter zu beobachten.

Der spanische Befehlshaber besuchte, mit Geschenken wohl versehen, den Kaziken in seinem Lager. Dieser empfing ihn jedoch sehr unfreundlich, äußerte sich in scharfen Ausdrücken über die Spanier und nahm die Einladung, die Stadt zu besuchen, nur unter der Bedingung an, daß die Jesuitenväter stets an seiner Seite bleiben müßten. In der Mitte der beiden Patres ritt er dann zur Wohnung des Kommandanten, übernachtete dort, ganz befriedigt über das zuvorkommende Benehmen der Stadtbewohner und noch mehr über deren zahlreiche Geschenke, die er nicht alle mit sich nehmen konnte. Als die Jesuiten am folgenden Tage ihm das Zurückgelassene überreichten, zwang ihm dieser Beweis von Güte Dank ab und brachte seinen Entschluß zur Reife, die Missionäre unter sein Volk aufzunehmen.

Was die Patres bis dahin bei dem Kaziken gewonnen hatten, zerstob aber schnell; denn einige Tage später wurde der Kazike bei einem Raubzuge gegen Cordoba getötet. Sein Bruder Cithaalin rächte ihn blutig, verheerte die Gegend um Tucuman, machte viele Gefangene, wurde aber, von den Spaniern mit Übermacht angegriffen, verwundet und in die Flucht geschlagen. Während seine Wunde heilte, kamen ihm bessere Gedanken. Er beschloß, die von seinem Bruder begonnenen Unterhandlungen wieder aufzunehmen, sich mit Hilfe der Missionäre den Spaniern zu nähern und ein friedliches Verhältnis herbeizuführen. Er ritt also, von nur zehn Indianern begleitet, in die Nähe der Stadt und verlangte, man solle ihm die zwei Väter herausschicken. P. Burges und P. Garcia kamen alsogleich zu ihm. „Wollt ihr“,