Seite:P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768).pdf/63

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zwischen ihnen und P. Burges und P. Canelas. Da diese für Nahrung, Kleidung und Werkzeuge aller Art zu sorgen hatten, wie es die Pflicht des Pfarrers in allen Reduktionen ist, so ereignete es sich manchmal, daß er den Wünschen seiner Pflegebefohlenen nicht willfahren konnte. Da gab es dann Verdruß, den ich als Mittler schlichtete; denn mir vertraute man, weil ich nie Gelegenheit hatte, ihnen etwas abschlagen zu müssen. Der herzlich gute Burges war entzückt darüber, daß man mir allgemein wohlwollte, und kein Zug von neidischer Scheelsucht trübte je unser häusliches Glück.

Besonders wichtig wurde mir des Kaziken Cithaalin Zuneigung, die ich dadurch mühsam gewann, daß ich seine drei Söhne gern um mich litt, wenn sie mir auch oft sehr ungelegen

Bild 9. Kopfbedeckung der Mokobier.

kamen. Er hielt sie an, Christenlehre und Schule fleißig zu besuchen, und gestattete endlich, daß wir sie taufen durften, obwohl er selbst dieses heilige Sakrament noch nicht empfangen wollte. Der andere Kazike begehrte bald von uns, wir sollten ihn zum Christen machen. Er, sein Weib, seine Kinder und sechs andere Indianer verlangten das Sakrament der Taufe, das wir ihnen denn auch mit möglichster Festlichkeit, in Gegenwart vieler dazu als Paten geladener Spanier, erteilten. Diese neuen Christen wohnten täglich der heiligen Messe bei und wurden unsere folgsamsten Freunde. Sie besuchten mich oft und gaben mir dadurch erwünschte Gelegenheit, ihnen noch gute Lehren zu erteilen und die Beobachtung zu machen, daß ein freundlicher Unterricht unter vier Augen ihnen angenehmer und für sie wirksamer sei als die Predigten in der Kirche. Wir sahen uns dadurch veranlaßt, täglich zwei oder drei der noch Unbekehrten einzeln zu uns kommen zu lassen, um sie in der Lehre des Heiles zu unterrichten und nach beendeter Unterweisung mit einem kleinen Geschenke zu entlassen. Ich besorgte die Männer und Knaben, P. Burges lehrte die Weiber und Mädchen.

Die Methode des Unterrichts erforderte viel Behutsamkeit. Nie darf man zu eifrig und anhaltend sprechen, sonst wird der