mit sich selbst identifizieren. Ohne das Verdecken oder Zusammenfließen jener Zeitprojektionen könnte ein solches Identifikationsurteil gar nicht zu stande kommen, wir könnten den Punkt A nicht als diesen Punkt A erkennen. Das psychische Phänomen des Verdeckens oder Zusammenfließens ist also ein Grundphänomen unseres Bewußtseins, denn erst dieses ermöglicht es, daß wir die punktuelle Erscheinung A mit sich selbst identifizieren. Das Identifikationsurteil, vermittels dessen wir eine punktuelle Erscheinung als eben diese Erscheinung erkennen, nenne ich ein einfaches und sage wohl auch, daß es ein Identifikationsurteil von einer Dimension sei, da die zeitliche Mannigfaltigkeit von Empfindungen, die in ihm zusammengefaßt werden, in die eine Dimension der Zeit fällt.
Das psychische Phänomen des Verdeckens oder Zusammenfließens kann auch als Association aufgefaßt werden. Das Zusammenfließen der Zeitprojektionen A0, A1, A2 ... ist eben nichts anderes als eine Association dieser einzelnen Empfindungen; sie ist aber allerdings eine elementare, naturnotwendige Association, der wir in der unmittelbaren Wahrnehmung nicht ausweichen können, denn insolange wir unsere Aufmerksamkeit auf den leuchtenden Punkt A richten, werden sich auch die zeitlichen Einzelempfindungen, die er veranlaßt, verdecken, sie werden notwendigerweise in den einzigen Eindruck A zusammenfließen, oder wenn es beliebt, sich zu diesem einzigen Eindruck A associieren, vereinigen.
VI. Die Dreizahl der Raumdimensionen.
§ 15. Beziehung zwischen Zeit- und Raumdimensionen.
Indem wir die Zeitdimension veräußerlichen oder objektivieren, gelangen wir zu dem Begriffe einer Raumdimension.
Menyhért Palágyi: Neue Theorie des Raumes und der Zeit. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1901, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PalagyiRaumzeit.djvu/41&oldid=- (Version vom 1.8.2018)