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sagte sie mit so süsser Stimme, dass ich völlig die Qualen vergass, die ich während der vier Stunden auf dem Friedhofe ausgestanden hatte. „Schlitten vor!“ rief ich so befehlerisch, wie vielleicht der reichste Mensch auf Erden nicht rufen würde.

In demselben Augenblicke sausten vier oder fünf Schlitten herbei, jeder Kutscher tadelte die Pferde des andern und pries die Schnelligkeit der seinigen.

Ich stand schon mit einem Fusse in einem der Schlitten, als ich hinter mir eine bekannte Stimme vernahm.

„Michael, wohin fährst du? Schon so lange rufe ich und du hörst es nicht. Was ist denn mit dir geschehen, dass du so stolz geworden bist? Wo hast du denn dieses Täubchen aufgefangen?“

„Ach, Alexander, das bist du!“

„Nun, ich muss dir die Wahrheit sagen, Bruder! Du hast gute Beute gemacht.“

„Ich bitte dich, lass’ diese Reden! Ich habe dich um etwas zu fragen.“

„Befehle, mein Lieber!“

„Sage mir, wo wohnt jener Jude, der Geld auf Pfänder leiht?“

„Solltest du es wirklich vergessen haben?

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/125&oldid=- (Version vom 1.8.2018)