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gegeben?“ fragte er einmal die Frau, „ich glaube, du hattest es früher nicht?“ – „Ich habe es auf der Rostower Strasse gefunden,“ antwortete sie. Da fragte er den Kutscher: „Hat die Frau etwas auf der Rostower Landstrasse gefunden?“ – „Nein, nichts ähnliches ist passiert!“ antwortete der Kutscher. „Und dieses Medaillon, von wem hast du das?“ fragte er weiter. „Ich habe es in Sagatells Laden gekauft.“ Lasar ging zu Sagatell, fragte nach, aber sie war gar nicht bei Sagatell gewesen. „Und die Photographie von diesem Offizier, woher hast du sie?“ – Ich habe sie gefunden.“ Lasar überzeugte sich endlich, dass dahinter etwas stecke, aber er lässt es dabei bewenden, er schweigt, aber schau, wie schlau er ist! Seit dem Tage seiner Heimkehr schläft er nicht ein einziges Mal mit seiner Frau. Heute sagt er, er wäre krank, morgen meint er, wäre Feiertag, dann wieder Fasttag u.s.w. Dabei lässt er seine Frau nicht aus den Augen und beobachtet sie.

„So verging der Sommer, der Herbst und er sieht, dass die Frau schwanger ist. Doch das Kind kommt nicht zur Welt und wäre es von ihm, da wäre es doch schon längst gekommen. Er schweigt auch jetzt. Endlich im Anfang März kommt seine Frau nieder und

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/30&oldid=- (Version vom 1.8.2018)