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Monate blieb meine Frau bei Kati und ich besuchte sie jeden Tag.

„Alles, was ich dir jetzt eben erzählt habe, habe ich entweder selbst gesehen oder gehört und wenn ich dir sage, dass ein Kind dem leiblichen Vater nicht das thut, was Kati gethan, da lüge ich gewiss nicht. Ach, himmlischer Vater, gieb ihr die Seligkeit, nimm dieses unschuldige Kind unter die Engel auf! Ja, gab es denn jemand in unserer Stadt, dem Kati nicht gutes gethan oder ein freundliches Wort gesagt hätte?

„Als sieben Jahre um waren, kam der verschwundene Lasar wieder heim. Er kam aus Sibirien mit drei schwer beladenen Wagen.

„Man erzählte sich, er hätte damals für[WS 1] mehr als eine Million Waaren und Geld mitgebracht. Als er sein Töchterchen erblickte, wollte er seinen Augen nicht trauen, so schön war sie. Da gab es Freude und Jubel und Lasar feierte ein Kränzchen nach dem andern, gab Bälle und Schmausereien, vierzig Tage und vierzig Nächte lang.

„Als die vierzig Tage um waren, umarmte er Kati und sagte: „So kannst du nicht bleiben, willst du etwas lernen?“ – „Ja, Papa, das will ich gern,“ antwortete sie. „Und wo willst du, dass ich dich unterbringe?“ fragte

Anmerkungen (Wikisource)

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/37&oldid=- (Version vom 1.8.2018)