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den Nacken und der arme Schlucker ist verloren. Entweder macht er ihn für immer zu seinem Schuldner und lässt ihn vor Zinsenzahlung gar nicht zu Atem kommen oder er zieht ihn gleich bis aufs Hemd aus und lässt ihn laufen. Nun, höre nur zu, wie die Geschichte weiter ablief!“

„Guten Abend!“ sagte Sarkis, als er den Hämorrhoidenhans bemerkte und reichte ihm die Hand entgegen. „Welcher Wind hat euch denn hierher geweht? Mairam, giesse unserem geehrten Herrn Johannes eine Tasse Thee ein.“

„Herr Sarkis, weisst du, warum ich zu dir gekommen bin?“ begann Hans. „Die ganze Welt ist voll von deinem Lobe; überall spricht man von dir, und da dachte ich bei mir: „Ich muss doch einmal hingehen und sehen, was das für ein Mann ist, dieser Sarkis!“ Und da bin ich halt gekommen, entschuldige meine Dreistigkeit! Ich bin einmal so, ich gleiche in nichts unseren Stubenhockern. Ich bin so etwas, weisst du, nach europäischer Façon, wer mir gefällt, den besuche ich ganz einfach, stelle mich ihm vor und mache seine Bekanntschaft. Dann lade ich ihn in mein Haus ein, gehe wieder zu ihm und bringe auch meine Familie mit. Ja, so ein Kerl bin ich, mag mich auslachen, wer da will!“

Empfohlene Zitierweise:
Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/72&oldid=- (Version vom 1.8.2018)