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„Ach,“ dachte ich, „der arme Sarkis ist schon in seine Netze gefallen und mit ihm seine Familie.“

„Unterdessen hatte Mairam Thee eingegossen, stellte die Tasse auf ein Theebrett und Takusch setzte sie dem Hans vor. „Wo kauft ihr denn den Thee?“ begann dieser die Tasse nehmend. „Wenn ihr Thee wollt, so kauft doch welchen bei mir, ihr wisst ja, wo mein Laden ist! Ich kann euch jede beliebige Sorte geben und noch dazu zu billigem Preise. Den Thee, der zwei Rubel kostet, gebe ich euch für einen Rubel und fünf und neunzig Kopeken. Ja, euch will ich ihn sogar mit Verlust verkaufen. Ach, was ihr für schlechten Thee trinket! Solchen Thee gebe ich nur meinen Arbeitsleuten zu trinken.“ Dabei fing er an zu schlürfen und leerte im Nu die Tasse. „Seid so gut und gebt mir noch eine Tasse,“ sagte er, „in der frischen Luft bekommt man Appetit. Wenn ich mit Genuss Thee trinken will, lass’ ich mir immer meinen Wagen anspannen und fahre hinaus in den Klostergarten. Dort trinke ich im Freien zwei, drei Gläser und abgemacht. Ja, solche europäische Gebräuche gefallen mir.“

„Wohl bekomms dir!“ sagte Sarkis.

„Nun, wie steht’s, Herr Sarkis, kommst du morgen zu mir?“ fragte der Hämorrhoidenhans.

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/73&oldid=- (Version vom 1.8.2018)