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diesem Jahre war die Ware in Moskau sehr billig, drum habe ich geschickt die Angel ausgeworfen und alles zum halben Preise gekauft. Für meine Abnehmer ist dieses Jahr so günstig, dass Jeder, wenn er die Ware einige Zeit liegen lässt, dann mit Bestimmtheit das Doppelte löst. Ja, kaufe, sage ich dir, aber nicht ellenweise, sondern stückweise und ich sage dir, du wirst es nicht bereuen. Wenn du willst, schicke ich dir morgen fünf oder sechs Stück von verschiedener Ware.“

„Aber wozu denn so eilen?“ sagte Mairain, „meine Kommode ist voll von Stoffen zu Kleidern und was ich anhabe, ist auch noch ganz neu. Wenn wir etwas brauchen sollten, werden wir selbst kommen.“

„Aber was sagst du da, Tante!“ versetzte der Hämorrhoidenhans. „Glaubst du mir denn nicht? Ich sage dir, in diesem Jahre könnt ihr für die Ware das Doppelte lösen und wenn ihr selbst nicht alles braucht, gebt’s den Nachbarn, ihr werdet ein gutes Geschäft machen. Ja, ich gebe euch mein Ehrenwort, dass ihr das Doppelte daran verdient. Werde ich denn eines solchen Quarkes wegen lügen? Wen glaubt ihr denn vor euch zu haben, für wen haltet ihr mich denn? Schliesslich ist das eine Kleinigkeit, aber ich werde euch etwas Besseres

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/83&oldid=- (Version vom 1.8.2018)